Die zehnköpfige Jury begründet den Entscheid für den Schweizer Dokumentarfilm, der am 27. Dezember 2015 in der Sternstunde Kunst gezeigt wurde, wie folgt: «Die Jury vergibt den Preis einstimmig an Anita Hugi für den Film Undine Gruenter – Das Projekt der Liebe. ‹Freiheit beginnt, wo das reagieren aufhört›, sagte diese Unbekannte der europäischen Literatur, die 2002 in Paris starb. Diese Freiheit atmet der Film von Anita Hugi, die Gruenters Dictum ‹Individualität statt Konvention› folgt. Der Film begeistert die Jury durch seinen persönlichen Ansatz, jede Einstellung ist präzise, zieht uns in ein komplexes Sprach- und Lebensuniversum. Anita Hugi findet ihren eigenen Weg, sich dem Blick der Schriftstellerin anzuverwandeln: auf Montmartre, ihren verwunschenen Garten, den Nachthimmel, auf die Rillen einer verstaubten Platte. Gegenwart und Vergangenheit von Paris verbinden sich zu einer magischen Welt. In diesem Film stimmt alles, verbindet sich zu einem unvergesslichen Fluss von Bildern, Tönen, Worten und Klängen. Ein Film, der ein Projekt der Liebe ist».
Die Preisverleihung der diesjährigen LiteraVision fand am 19. November 2016 im Literaturhaus München statt. Der Fernsehwettbewerb wurde von der Landeshauptstadt München bereits zum 22. Mal veranstaltet. Alle zwei Jahre zeichnet der Preis Regisseurinnen und Regisseure aus dem deutschsprachigen Raum aus, die herausragende Fernsehfilme über Bücher, Autorinnen und Autoren gedreht haben.