SRF-Moderator Jan Fitze steht am Meer in Nordfrankreich und weiss nicht, wo er ist. Er weiss nur, dass er sieben Tage Zeit hat, nach Zürich zu kommen. Ohne Handy, und mit nur 100 Euro in der Tasche.
Tag 1: «Excusez-moi, wo sind wir hier genau?»
Jan riecht und schmeckt den Atlantik und erfährt von zwei Frauen am Strand, dass er in Étretat ist. Die kleine Gemeinde ist circa neun Stunden mit dem Auto von Zürich entfernt, zwei Tage mit dem Fahrrad und sieben Tage zu Fuss. Mit nur 100 Euro sind aber keine der Optionen machbar.
Als ein Paar in einem Auto anbietet, ihn mit nach Yvetot mitzunehmen (leider nicht Yverdon), springen Jan und sein Kameramann auf die Rückbank und fahren ins nächste Dorf. Dort findet Jan einen Campingplatz.
Tag 2: überwältigende Gastfreundschaft
Nach einem Frühstück für 7.50 Euro geht es weiter mit der Suche nach einer Mitfahrgelegenheit. Doch dass Jan gleich von so netten Menschen aufgeschnappt wird, hätte er sich nicht ausdenken können.
Lounes organisiert in einem kurzen Telefonat, dass er im Gästezimmer seines Sohnes in der Nähe von Disneyland in Paris übernachten darf. Jackpot!
Tag 3: verzweifelt zur SRF-Frankreich-Korrespondentin
Nach einer kräftigenden Mahlzeit bei Lounes Sohn startet Jan den dritten Tag auf dem Disneyland-Parkplatz. Hier erhofft er sich, Schweizer zu finden, die ihn mit nach Hause nehmen.
Nach mehreren Stunden auf dem Parkplatz gibt Jan auf und sucht nach dem Zettel mit der Adresse von Mirjam Mathis, der SRF-Frankreich-Korrespondentin. Diese hat er sich für den Notfall aufgeschrieben.
Für 5 Euro kauft Jan ein Zugticket nach Paris, wo er unangemeldet bei Mirjam auftaucht. Er hat noch 56.70 Euro übrig.
Tag 4: Ohne Handy sinkt das Stresslevel
Mirjams Mann Eduardo fährt Jan zum grössten Grossmarkt Frankreichs, Rungis, circa sieben Kilometer südlich von der Pariser Innenstadt. Hier sollte Jan locker einen Trucker oder eine Truckerin finden, die ihn mit in die Schweiz nimmt. Doch stattdessen findet er Lukas in einem kleinen Peugeot 208.
Lukas muss aber noch ein paar Stunden arbeiten und holt Jan später ab, um ihn nach Dijon zu fahren. Lukas müsse eigentlich gar nicht nach Dijon, findet Jans Challenge aber lustig und fährt danach die 2.5 Stunden wieder zurück.
Während Jan auf Lukas wartet, fühlt sich Jan überhaupt nicht gestresst, obwohl er gerade ohne Handy auf einen wildfremden Menschen wartet auf einem riesigen Industriegelände. Jan staunt und meint: «Mein Stresslevel sinkt ohne Handy, das mache ich in Zukunft öfter.»
Tag 5: von 49.50 Euro auf 115.40 Euro
In Dijon wird Jan erfinderisch, um ein bisschen Geld zu verdienen. Er und sein Kameramann singen und tanzen für eine Gruppe Schweizer ein Lied und kassieren 15.90 Euro. Und für das Bild, das Jan schon seit Tagen malt, bekommt er von einer Frau stolze 50 Euro.
Mit dem neuen Geld leistet sich Jan gleich zwei Bier – auch eins für den Kameramann. Als sie sich setzen, um ihre wohlverdienten Biere zu geniessen, hören sie es schon wieder: Schweizerdeutsch.
Die Gruppe am Tisch nebenan ist vom Männerchor Büetigen und geht auf eine Weindegustation in Chalon-sur-Saône und lädt Jan und den Kameramann prompt ein.
Tag 6: ab nach Hause in der 1. Klasse
Mit dem Männerchor Büetigen geht es im Coach endlich über die Schweizer Grenze.
Der Coach-Fahrer nimmt Jan bis nach Biel mit. Von dort aus gönnt sich Jan für 41 Franken ein 1.-Klasse-Ticket nach Zürich. Jan sogar noch 66.40 Euro übrig. Challenge completed!