Was für ein Befreiungsschlag für Michael Wäckerlin: Er gewinnt bei «Stadt Land Talent» nicht nur den Pokal und 100'000 Franken. Für den Anwalts-Assistent geht mit diesem Sieg auch ein Traum in Erfüllung.
Von der menschlichen Jukebox zum Opernstar
Der 46-Jährige ging als letztes der 12 Talente der Finalshow ins Rennen und sorgte für eine grosse Überraschung. Nach wenigen Momenten verabschiedete er sich von seiner gewohnten Rolle als «The Human Jukebox» und mutierte zum Star vor grosser Opernkulisse. Ein mutiger Entscheid, mit dem er beweisen wollte, dass in ihm mehr steckt als ein musikalischer Spassmacher mit breitem Repertoire.
Und diese Entscheidung wurde belohnt: Seine klassische Interpretation von «Torna a Surriento» stürzte Scout Stefanie Heinzmann ins Tal der Tränen und auch Jonny Fischer fand vor Rührung kaum Worte. Das Studiopublikum feierte Michael Wäckerlin mit Standing Ovations und die TV-Zuschauerinnen und -Zuschauer belohnten ihn am Ende mit 30,19 % aller Stimmen.
Du berührst mich so tief, dass ich mich fast nicht erholen kann.
Moderatorin Viola Tami fasste die Geschichte von Michael Wäckerlin nach seinem Auftritt in wenigen Worten zusammen: «Dieser Auftritt hier ist für dich so viel mehr als nur die Teilnahme an einer Castingshow. Das geht bei dir ganz tief und du möchtest zeigen, dass du es wert bist, hier zu sein.» Und Juror Jonny Fischer meinte: «Du berührst mich so tief, dass ich mich fast nicht erholen kann.»
Der unerfüllte Traum vom Opernsänger
In den letzten 14 Jahren tingelte Michael Wäckerlin, Assistent in einer Anwaltskanzlei, durch Festzelte und Bars. Als «The Human Jukebox», bei der man sich gegen einen Batzen aus 250 Songs seinen Lieblingstitel wünschen kann – von Pop über Rap bis zu Klassik. Eigentlich wollte Wäckerlin Opernsänger werden und liess seine Stimme an der Mailänder Scala ausbilden. Doch der Traum von der Opernkarriere erfüllte sich nicht.
In der ersten Castingshow von «Stadt Land Talent» trat Michael Wäckerlin als «The Human Jukebox» auf. Mit dem ESC-Siegersong «Rise Like a Phoenix» rührte er Jonny Fischer zu Tränen. Trotzdem schaffte er es nur dank der Wildcard ins Live-Finale.
43 Talente, 3 Stunden und 1 Sieger
Begonnen hat das Live-Finale mit einem grossen Opening mit allen 43 Talenten, darunter Weltmeister und Rentnerinnen, Powerfrauen und Künstler. Menschen, die man im Alltag an der Universität antrifft, in der Anwaltskanzlei oder im Altersheim. Rund drei Stunden später machten drei Musik-Acts den Sieg untereinander aus: die Sängerinnen von Mixed Flames aus Zürich, die Emmentaler Hardrocker Rock-Out und der spätere Sieger Michael Wäckerlin.
Seit Anfang März haben die Talent-Scouts Stefanie Heinzmann, Luca Hänni und Jonny Fischer in drei Castingshows nach den grössten Show-Talenten gesucht. Zwölf Finalistinnen und Finalisten aus den Kategorien «Musik», «Tanz» und «Variety» kämpften im Live-Finale um die Gunst des Publikums.