Sie sind die Grössten, Tollsten, Klügsten und haben den besten Sex im Land. Wenn Rapperinnen und Rapper an einem «Cypher» antreten, dann wird geklotzt und nicht gekleckert. Der Cypher ist ein Rap-Wettstreit, bei dem die MCs zeigen, was sie draufhaben in Sachen Texten, Flow und Rhythmus. Zum Battle-Rap gehören Übertreibungen, Spott und scharfzüngige Beleidigungen dazu wie die Schläge beim Boxen.
Beim sechsstündigen Live-Event «Bounce Cypher» treten über 90 Rap-Artists aus der Schweiz an. Nacheinander stehen die MCs vors Mikrofon und liefern die Rhymes ab, die sie extra für den Anlass geschrieben haben. Mit dabei ist jeweils die eigene Crew, die ihre Artists anfeuert.
«Der Cypher ist eine Möglichkeit, sich zu präsentieren, sich zu «challengen» – und es ist ein Abbild der Rapszene», sagt der Luzerner Rapper Mimiks, der dieses Jahr zum achten Mal antritt und damit zu den Cypher-Veteranen gehört.
Die Frauenfrage
Besonders gespannt darf man auf die Rapperinnen sein. An Hip-Hop-Events, die gerne mal toxische Männlichkeit zelebrieren, sind Frauen nach wie vor unterrepräsentiert. Doch langsam ändert sich etwas. Standen am Cypher 22 noch zwölf weibliche MCs hinter dem Mikrofon, haben sich diesmal 18 Frauen angekündigt, rund ein Viertel des gesamten Line-ups. Abgeliefert haben die Frauen aber schon 2022.
Zum Beispiel KT Gorique aus Martigny, die auch international Erfolge feiert und als Königin des Freestyle-Raps gefeiert wird:
Die Bündner Rapperin Gigi hat sich am letzten Cypher erstmals einer breiten Öffentlichkeit präsentiert und einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Ihre Ansage: «Ich bin gekommen, um zu bleiben.»
«Richtig krass abgeliefert» hat laut einem Youtube-Kommentar auch Cachita, die eigentlich für ihre Soulstimme bekannt ist. Sie rechnet in ihrem Rap knallhart ab mit Angebern und frauenfeindlichen Sprüchemachern.