Jean-Marie Etter, Direktor Stiftung Hirondelle
Nominiert für die Stiftung Hirondelle, die seit Jahren in Krisengebieten unabhängige Radiostationen aufbaut und von lokalen Journalisten betreiben lässt.
Die Fondation Hirondelle in Lausanne ist die einzige internationale Organisation, die unabhängige Medien in Krisenzonen betreibt. Sie hat für Ruanda einen Radiosender aufgebaut, betreibt einen weiteren in Liberia und zeichnet seit einem halben Jahr verantwortlich für Blue Sky, das UNO-Radio in Kosovo. Die Nonprofitorganisation hat es sich zur Aufgabe gemacht, in Krisengebieten Erste Hilfe in Sachen Information zu leisten. Sie tut dies, indem sie unabhängige und glaubwürdige Radiosender aufbaut und betreibt; weltweit beschäftigt Hirondelle zurzeit gegen 100 Personen.
Sabine Hediger, Gesundheitsfachfrau und Mitglied Nothilfe-Pool SRK und Rotkreuzdienst - Gewinnerin in der Kategorie «Gesellschaft»
Nominiert als Helferin der ersten Stunde bei der Bekämpfung von Ebola vor Ort.
Die SRK-Gesundheitsfachfrau Sabine Hediger, 45, war für drei Wochen in Sierra Leone, um unter schwersten Bedingungen ein Feldspital aufzubauen, Ebolapatienten zu betreuen und lokales Personal zu schulen. Die Hebamme und Pflegefachfrau hat für das SRK bereits in Haiti und in Tschad Nothilfeeinsätze nach
Choleraausbrüchen geleistet. Sie ist Mutter von vier Kindern und lebt im luzernischen Oberkirch.
Antonio Lanzavecchia, Direktor Institut für Biomedizinische Forschung (IRB, USI Università della Svizzera italiana) in Bellinzona und Professor für Immunologie an der ETH Zürich
Nominiert für die pionierhafte Erforschung des Ebolavirus und die damit verbundene Isolierung von Blutantikörpern.
Das Institut hat als erstes weltweit bereits vor fünf Jahren eine Methode entwickelt, um aus dem Blut geheilter Ebolapatienten Antikörper zu isolieren. Die Forschung geriet aus Geldgründen damals ins Stocken. Jetzt ist Lanzavecchias Arbeit begehrter denn je. Das National Institute of Health in den USA hat bereits mit Tests der Antikörper an Tieren begonnen. Funktionieren die Antikörper, könnte schon bald ein Medikament hergestellt werden.