Therese Johaug hat die Konkurrenz im letzten Langlauf-Rennen der Olympischen Winterspiele und im letzten Olympia-Rennen ihrer Karriere in Grund und Boden gelaufen. Die Norwegerin bestimmte von Beginn weg das Tempo und feierte bei eisigen Temperaturen im zweistelligen Minusbereich und teilweise heftigen Windböen einen unangefochtenen Solosieg.
Für die 33-Jährige ist es die dritte Goldmedaille an den Spielen in Peking. Johaug hat bereits den Skiathlon sowie das 10-km-Rennen für sich entschieden. Nirgends war sie aber so überlegen wie beim abschliessenden 30er in freier Technik – und das trotz den grenzwertigen Bedingungen.
Konkurrenz früh abgehängt
In Sotschi hatte sich die Norwegerin über diese Distanz noch knapp ihrer Landsfrau und langjährigen Dominatorin Marit Björgen geschlagen geben müssen. 2018 verpasste sie die Winterspiele aufgrund einer Dopingsperre. Seit ihrer Rückkehr dominiert Johaug die Langdistanzen fast nach Belieben.
Johaug hatte noch vor Erreichen der 10-km-Marke für eine erste Zäsur gesorgt. Nur Jessie Diggins (USA), Ebba Andersson (SWE) und Delphine Claudel (FRA) konnten einigermassen mithalten. Dahinter tat sich bereits eine grössere Lücke auf. Bei Rennhälfte betrug Johaugs Vorsprung auf die Amerikanerin Diggins bereits fast eine halbe Minute.
Andersson bricht auf Bronzekurs liegend ein
Diggins lief hinter Johaug ebenfalls ein einsames Rennen und sicherte sich mit 1:43 Minuten Rückstand die Silbermedaille. Nach Gold im Teamsprint in Pyeongchang und Bronze im Sprint in Peking verfügt die 30-Jährige nun über einen kompletten olympischen Medaillensatz.
Ein Drama spielte sich im Kampf um Bronze ab. Als Drittplatzierte nahm Andersson mehr als 30 Sekunden Vorsprung auf ihre Verfolgerinnen mit auf die 7,5 km lange Schlussrunde. Der 24-jährigen Schwedin gingen bei immer stärker werdendem Wind aber zunehmend die Kräfte aus. Auf dem letzten Kilometer brach Andersson ein und wurde bis auf den 8. Rang durchgereicht.
Die Bronzemedaille sicherte sich Kerttu Niskanen (+2,33). Die Finnin konnte auf den letzten Metern Jonna Sundling (SWE) und Tatjana Sorina (ROC) in Schach halten und sicherte sich nach Silber über 10 km ihre zweite Olympia-Medaille in Peking.
Hiernickel mit persönlichem Bestergebnis
Eine respektable Leistung zeigte Lydia Hiernickel. Die 25-jährige Glarnerin erreichte das Ziel mit 7:18 Minuten Rückstand, womit sie sich auf dem 27. Platz klassierte. Im Weltcup war die Glarnerin, die ihren ersten 30er absolvierte, noch nie besser als 29. Insgesamt beendeten 60 Läuferinnen das Rennen.