Nur knapp 22 Stunden nach der bitteren 6:8-Niederlage im Halbfinal gegen Japan steht für die Schweizer Curlerinnen in Peking das Spiel gegen Schweden um Bronze an. Die zweite Chance, sich die erste olympische Medaille zu sichern, will sich das Team um Skip Silvana Tirinzoni auf keinen Fall entgehen lassen.
«Einfach wird es sicher nicht, aber wir werden einen Weg finden, das so schnell wie möglich zu vergessen», gab sich Tirinzoni kurz nach dem herben Dämpfer gegen Japan kämpferisch. Alina Pätz stiess ins gleiche Horn: Eine Nacht «Verdauungszeit» sollte reichen, meinte sie.
Die Hürde auf dem Weg zu Bronze ist indes eine hohe. Ausgerechnet Schweden, gegen das in der Round Robin die einzige Niederlage resultierte, ist zu bezwingen. Die Olympiasiegerinnen von 2018 um Skip Anna Hasselborg haben aber ihrerseits eine riesige Enttäuschung zu verarbeiten.
Obschon sie in ihrem Halbfinal gegen die Britinnen mit einem Viererhaus furios losgelegt und nach dem 8. End 8:7 geführt hatten, gaben sie den Sieg noch aus den Händen und verloren nach Zusatzend 11:12.
Offene Ausgangslage
Die letzte Schweizer Curling-Medaille bei den Frauen liegt bereits 16 Jahre zurück. 2006 in Turin gewann die Crew um Skip Mirjam Ott Silber – nach einer Finalniederlage gegen Schweden. «Momentan ist der Frust sicher sehr gross, aber man muss versuchen, das möglichst schnell abzuhaken», gab die Bernerin Tirinzoni und Co. auf den Weg. «Ich bin zuversichtlich. Das ist so ein erfolgreiches Team, sie haben ja schon einige Hochs und Tiefs zusammen erlebt.»
Dass die Schwedinnen nicht mehr die ganz grossen Angstgegnerinnen der Schweizerinnen sind, hat sich an vergangenen Grossanlässen schon gezeigt. Die Spielerinnen des CC Aarau schlugen die Skandinavierinnen im WM-Final 2019 nach Zusatzend und im gleichen Jahr auch an der EM.