- Die Schweizer Eishockey-Nati scheidet in Peking im Viertelfinal gegen Finnland aus.
- Dem Team von Trainer Patrick Fischer unterlaufen bei der 1:5-Niederlage zu viele individuelle Fehler.
- Finnland trifft im 1. Halbfinal am Freitag (5:10 Uhr) auf die Slowakei. Im Anschluss (14:10 Uhr) misst sich die russische Auswahl mit Schweden.
Am Dienstag gegen Tschechien hatte Goalie Leonardo Genoni brilliert und riesigen Anteil am Viertelfinal-Einzug der Schweiz gehabt. Tags darauf hielt Coach Patrick Fischer an seiner Rochade fest und gab Reto Berra den Vorzug. Doch der Arbeitstag des Gottéron-Hüters war bereits nach dem 0:3 in der 24. Minute vorbei. Der Wechsel sollte als Weckruf gelten; Berra traf bei den 3 Gegentoren keine Schuld.
Zu spät erwacht
Der Tausch verfehlte seine Wirkung nicht. Je länger das zweite Drittel dauerte, desto aktiver agierten die Schweizer. Der Lohn folgte in Form des ersten Schweizer Treffers in der 38. Minute: Routinier Andres Ambühl reüssierte im Powerplay nach kluger Vorlage von Enzo Corvi.
Im Schlussdrittel legte die Fischer-Equipe nochmals eine Schippe drauf: Es gelang ihr, die Finnen zeitweise förmlich einzukesseln. Und auch die Gefahr vor dem «Suomi»-Kasten nahm drastisch zu. Denis Malgin (42.) liess den Pfosten scheppern, Raphael Diaz' Schuss zischte knapp über die Querstange (47.).
Die Finnen bedankten sich beim Eishockey-Gott und konnten in der 56. Minute mit einem Empty-Netter das vorentscheidende 4:1 erzielen. Fischer war bei einem Schweizer Überzahlspiel volles Risiko gegangen und hatte Genoni durch einen 6. Feldspieler ersetzt. Eine Minute später doppelte Teemu Hartikainen ebenfalls ins leere Gehäuse zum 5:1 nach.
Zu früh gepatzt
Die Schweiz hatte die Partie im ersten Drittel quasi hergeschenkt. Die beiden Gegentore innert 120 Sekunden waren auf schwerwiegende Eigenfehler zurückzuführen.
- 9. Minute: Nach einem Puckverlust von Gaëtan Haas in der Angriffsbewegung prüft Niklas Friman Berra mit einem Schuss aus dem Hinterhalt. Dessen Abwehr zur Seite wird zur perfekten Vorlage für Miro Aaltonen, der nur noch einzunetzen braucht.
- 11. Minute: Mikko Lehtonen zieht von der blauen Linie ab. Der Puck springt via Stock von Santeri Alatalo auf den Helm Berras und fliegt von dort aus ins Gehäuse. Es ist das 4. «Eigentor» der Schweizer im 5. Spiel des Turniers.
Die Schweiz hätte das Duell auch in andere Bahnen lenken können. Fabrice Herzog liess unmittelbar nach dem 0:1 eine hochkarätige Chance zum Ausgleich aus.
Und so werden die Nordeuropäer nach den Olympia-Medaillen greifen, während die Schweizer Equipe die Heimreise antritt. Der nächste Grossevent steht im Mai auf dem Programm: Dann steigt die WM ausgerechnet in Finnland (13. bis 29. Mai).