Im Schweizer Lager war man sich nach der 0:1-Auftaktniederlage in Peking gegen die russische Olympia-Auswahl einig: Die Leistung war ansprechend, womöglich war sie sogar besser, als man nach der coronabedingt schlechten Vorbereitung hatte erwarten dürfen. Zwar war der Start etwas holprig, doch «wir konnten uns in jedem Drittel steigern», bilanzierte Reto Berra, der im Tor einen sehr sicheren Eindruck hinterlassen hatte.
Balance zwischen Offensive und Defensive
Gerade in der eigenen Zone verrichteten die Schützlinge von Headcoach Patrick Fischer gute Arbeit. Sie grenzten die Radien der läuferisch wie gewohnt starken Russen ein, so gut es eben ging, überliessen den Olympiasiegern nur wenige Topchancen. Fast schon symptomatisch: Es war kein Russe, sondern mit Enzo Corvi ein Schweizer, der den Puck beim einzigen Treffer des Spiels unglücklich mit dem Bein ins eigene Tor bugsierte.
Vielleicht auch der Kompaktheit in der Defensive wegen fehlte der Hockey-Nati in der offensiven Zone die letzte Konsequenz, das letzte Risiko. Berra gab nach dem Spiel auch gleich die Marschrichtung für das Duell am Freitag gegen die Tschechen (ab 09:40 Uhr live bei SRF) vor. «Wir spielen hier gegen die Besten der Welt. Da müssen wir einfach noch härter spielen und noch mehr machen, um zum Torerfolg zu kommen.»
Duell der beiden Verlierer
Wie die Schweiz steht auch Tschechien nach dem ersten Vorrundenspiel in der Gruppe B noch ohne Punkte da. Das Team mit den National-League-Söldnern Roman Cervenka (Lakers), Michael Frolik (Lausanne), Jan Kovar (Zug) und Matej Stransky (Davos) unterlag zum Auftakt überraschend Aussenseiter Dänemark mit 1:2.
Will die Schweiz noch ein Wort um den Gruppensieg und damit die direkte Viertelfinal-Qualifikation mitreden, ist ein Sieg gegen die Tschechen Pflicht. Bei einer Niederlage stünde schon vor dem abschliessenden Vorrundenspiel gegen Dänemark am Samstag fest, dass die Hockey-Nati in die Viertelfinal-Playoffs muss. Der spezielle Olympia-Modus sieht vor, dass in der ersten Phase des Turniers noch keine Mannschaft ausscheiden kann.