Die neue Olympia-Bahn im Pekinger Vorort Yanqing ist für die meisten Rodlerinnen quasi Neuland. Erst ein Weltcup-Rennen gab es Ende November. Nun steht der Saisonhöhepunkt vor der Tür. Aus Schweizer Sicht ist nur eine einzige Athletin dabei: Natalie Maag.
Die Bahn ist mega gut. Im Vergleich zum November viel besser.
Die Schweizer Einzelkämpferin hat gegenüber der Konkurrenz den Vorteil, dass sie die Bahn etwas besser kennt. Vor eineinhalb Jahren war die 24-jährige Zürcherin bereits in China, um die Bahn zu homologieren. «Ich habe etwa 20 Läufe Vorsprung», sagt sie deshalb im Interview. «Ich kann schon ein wenig davon profitieren, dass ich schon zwei Mal hier war.»
Bei der Weltcup-Premiere hatte Maag den Vorteil nicht ausspielen können, es resultierte lediglich Rang 22. Doch die Bedingungen waren damals nicht mit denjenigen bei der Homologierung vergleichbar. Nach dem ersten Training lobte Maag jetzt: «Die Bahn ist mega gut. Im Vergleich zum November viel besser.»
Nach den Erfahrungen beim Weltcup im letzten Herbst hat sie sich auf das Schlimmste eingestellt. «Jetzt bin ich positiv überrascht.» Auch die Eindrücke in Yanqing sind positiv: «Es ist anders als sonst, aber schon sehr cool. Das Olympia-Feeling ist – trotz Corona – definitiv da.»
Steigerung nach schwierigem Saisonstart
Maag selber konnte sich zuletzt nach verhaltenem Saisonstart steigern. Ende Januar in St. Moritz belegte sie beim Weltcup-Final, der gleichzeitig als EM-Rennen zählte, den 12. Platz. Eine Rangierung in diesem Bereich dürfte für Maag auch in Peking realistisch sein. «Das Schwierige wird sein, vier konstante Läufe runterzubringen», blickt Maag voraus.
Für die Olympia-Debütantin, die ins deutsche Team eingebettet ist, geht es ohnehin primär darum, Erfahrungen zu sammeln. Sie will nun «locker fahren und es geniessen». Denn das ganz grosse Ziel steht für Maag in vier Jahren mit den Spielen in Norditalien an.
