Déjà-vu der unliebsamen Art für Robin Briguet: Nachdem der Walliser beim Versuch sich zu steigern bereits in der Qualifikation einen Ski verloren hatte, passierte ihm Selbiges im Final nach jeweils unsauberen Landungen – in sämtlichen 3 Durchgängen.
Der 22-Jährige zeigte sich enttäuscht. «Ich bin schon ein bisschen traurig. Es war sehr windig und deshalb ziemlich schwer zu fahren», so der Schweizer. Mit seinen 21,75 Punkten, die er für seinen 1. Run bekam, belegte Briguet den 12. und damit letzten Platz im Final. Für ihn ist aber bereits die Final-Qualifikation als Erfolg zu werten. Vor vier Jahren hatte er diese als 25. noch deutlich verpasst.
Altmeister Wise geschlagen
Zum Olympiasieger krönte sich Nico Porteous. Der 20-jährige Neuseeländer bekam für seinen 1. Run 93,00 Punkte. An dieser Marke bissen sich in der Folge sämtliche Konkurrenten die Zähne aus. Als 16-Jähriger hatte Porteous in Pyeongchang bereits Bronze gewonnen und seither so richtig aufgedreht. Sowohl 2021 wie auch 2022 gewann er Gold an den X-Games, 2021 wurde er zudem Weltmeister.
Hinter Porteous ging Silber und Bronze an die USA. David Wise (90,75) verpasste nach 2014 und 2018 seinen dritten Olympiasieg und wurde Zweiter. Sein Landsmann Alex Ferreira (86,75), Silbergewinner von Pyeongchang, wurde Dritter. Damit standen in Peking die gleichen drei Freeskier auf dem Podest wie vor vier Jahren – nur in etwas anderer Reihenfolge.
Zahlreiche Fahrer mussten bei teilweise starken Windböen in mindestens einem ihrer Durchgänge einen Sturz hinnehmen. Übel sah es beim Briten Gus Kenworthy aus, der mit voller Wucht auf den Rand der Pipe knallte. Der früher für die USA startende 30-Jährige konnte später aber zu seinem 3. Run antreten und sicherte sich als Achter noch ein olympisches Diplom.
Die Feel-Good-Story
Erwähnenswert ist auch die Geschichte von Kevin Rolland. Der Franzose, einer der bekanntesten Halfpipe-Spezialisten, verpasste als 6. zwar eine Medaille. Bedenkt man aber, dass der 32-jährige ehemalige Weltmeister im Frühling 2019 fast ums Leben gekommen wäre, ist diese Leistung aller Ehren wert. Rolland, in Sotschi Dritter in der Halfpipe, hatte sich bei einem Weltrekordversuch schwer verletzt und lag eineinhalb Monate im Koma.