Die Medaillen
- 1. Michelle Gisin (SUI) 2:25,67 Minuten
- 2. Wendy Holdener (SUI), +1,05 Sekunden
- 3. Federica Brignone (ITA), +1,85 Sekunden
Die Olympischen Spiele 2022 sind für Michelle Gisin resultatmässig ein einziger Steigerungslauf. Nach der Enttäuschung im Spezialslalom (Rang 6 nach Platz 2 bei Halbzeit) und Super-G-Bronze fuhr die Engelbergerin mit einem überragenden Slalomlauf zur Goldmedaille in der Alpinen Kombination.
Der zweitplatzierten Wendy Holdener nahm Gisin im Finale 1,06 Sekunden ab. Weil die beiden nach der Abfahrt nur durch eine Hundertstel getrennt waren, war das Schlussresultat entsprechend deutlich.
Titel verteidigt
Gisin wiederholte damit ihren Erfolg von 2018. In Pyeongchang hatte sie mit ebenfalls deutlichem Vorsprung vor Mikaela Shiffrin und Holdener gewonnen. Sie ist erst die 8. Skifahrerin der Geschichte, der eine Titelverteidigung gelingt. Zuvor hatten das Katja Seizinger (Abfahrt), Kjetil-André Aamodt, Matthias Mayer (Super-G), Alberto Tomba, Deborah Compagnoni (Riesenslalom) sowie Maria Höfl-Riesch und Janica Kostelic (Kombination) geschafft.
Holdener steigerte sich gegenüber 2018 um einen Rang. Für die Schwyzerin ist es die insgesamt 5. Olympia-Medaille, die 2. in Peking nach Slalom-Bronze. Die Italienerin Federica Brignone, 8. nach dem Abfahrtslauf, fuhr zu Bronze. Für das Schweizer Alpin-Team ist es bereits die 5. Goldmedaille in Peking – Rekord.
Shiffrin erneut gescheitert
Als grösster Pechvogel der Spiele in China wird im Alpin-Bereich Shiffrin in die Geschichte eingehen. Die amerikanische Favoritin schied wie schon im Riesenslalom und Slalom aus. Als 5. der Abfahrt war die 26-Jährige als grosse Favoritin in die Entscheidung gestiegen.
Die weitere Schweizerin
- Out: Priska Nufer
Die Obwaldner Speedspezialistin holte als 10. der Abfahrt zu wenig Zeit heraus. Im Slalom war die 30-Jährige ansprechend unterwegs, ehe sie im unteren Streckenteil ausschied.
Eine Mini-Veranstaltung
Wie schon bei den Männern war das Feld der Starterinnen übersichtlich. Nur 26 Athletinnen traten zur Abfahrt an, im Slalom waren es nur noch 24. Klassiert wurden letztlich 15.
Die grosse Abwesende
Ein prominenter Name fehlte auf der Startliste: Petra Vlhova. Die Slalom-Olympiasiegerin ist bereits aus Peking abgereist. Wegen einer Sehnenentzündung im Knöchel verzichtete die Slowakin auf einen Einsatz in der Kombi. Mit einer Fahrt, wie sie ihr im 2. Lauf des Slaloms gelungen war, hätte wohl auch sie ein Wörtchen um die Medaillen mitreden können.
So geht's weiter
Das Olympia-Programm der Alpinen wird am Samstag mit dem Teamwettkampf beendet. Im Weltcup sind die Frauen am übernächsten Wochenende in Crans-Montana am Start, wo zwei Abfahrten auf dem Programm stehen.