Marco Odermatt ist der Mann der Stunde im Ski-Zirkus. Seine Dominanz im Weltcup schlug sich nun auch an Olympia nieder. In seiner Parade-Disziplin holte er seinen ersten Sieg an einem Grossanlass überhaupt und legte damit einen Meilenstein in seiner noch jungen Karriere.
Odermatt ist das perfekte Puzzle für einen Riesenslalom-Fahrer und letztlich für alle Disziplinen im Skisport.
Janka: Odermatt ist nun vom Druck befreit
Seit seinem Weltcup-Debüt im März 2016 in St. Moritz ging es konstant aufwärts. 10 Weltcupsiege (davon 6 in diesem Winter) stehen bereits auf dem Konto des Nidwaldners. Die 5 Goldmedaillen an der Junioren-WM 2018 in Davos liessen bereits erahnen, dass der Ski-Nation Schweiz ein neuer Siegfahrer erwachsen würde. Mit dem Adelboden-Sieg im Januar 2022 und den Glanzleistungen in Wengen wenige Tage später (Sieg im Super-G, 2. in der Abfahrt) eroberte Odermatt endgültig die Herzen der Fans.
Kleinere Rückschläge wie die WM 2021 und jüngst die beiden Speedrennen an Olympia ohne Erfolgserlebnis sind mit einem Schlag vergessen. «Es war schon wichtig für ihn, dass er jetzt an einem Grossanlass reüssiert hat. Denn das nimmt ihm viel Druck», sagt Carlo Janka. Der Olympiasieger von 2010 ist überzeugt davon, dass Odermatt künftig weitere Grosstaten vollbringen wird. «Lange feiern kann er jetzt nicht, denn er muss jetzt den Fokus auf den Gesamt-Weltcup legen», mahnt er. Dass Odermatt die grosse Kristallkugel holen wird, scheint aktuell sehr wahrscheinlich.
Odermatt, der perfekte Skifahrer
Möglich macht dies das Gesamtpaket Odermatt. «Er ist das perfekte Puzzle für einen Riesenslalom-Fahrer und letztlich für alle Disziplinen im Skisport», sagt SRF-Kommentator Stefan Hofmänner. Dieses Puzzle setze sich zusammen aus einer grossen Portion Coolness, viel Talent und ausgesprochen grosser Nervenstärke. Dass Odermatt den schwierigen Bedingungen in Yanqing getrotzt hat, ist Beweis dafür, dass er nicht zufällig Olympiasieger geworden ist.