«Er ist auf dem Boden geblieben.» «Er hat alles mit uns gemacht und nie auf uns herabgeschaut.» «Er ist einer von uns.» Unisono äusserten sich Dario Colognas Teamkollegen nach dem letzten Olympia-Rennen der Langläufer in Peking über den Team-Veteranen. Cologna hatte gerade mit einem 14. Platz seine olympische Karriere würdig abgeschlossen.
Seine Bodenständigkeit zeichnet den ruhigen Bündner seit Jahren aus – genauso wie seine Erfolge. 4 Mal Olympisches Gold machen ihn zusammen mit Simon Ammann zum erfolgreichsten Schweizer Winter-Olympioniken der Geschichte. Mit Peking und dem abschliessenden verkürzten Skating-Rennen geht dieses Kapitel nun zu Ende.
Die Schweiz von Cologna verwöhnt
«Ich fühle mich momentan relativ normal», lautete Colognas erstes, gewohnt bescheidenes Fazit kurz nach dem Rennen. «Ich bin froh, konnte ich zum Abschluss noch eine gute Leistung zeigen. Darauf bin ich stolz.» Der Münstertaler war nach zuletzt durchzogenen Jahren nicht mehr als Medaillen-Kandidat nach China gereist. Seine 3 Triumphe über die 15 km sowie sein Skiathlon-Gold von Sotschi kann ihm aber niemand mehr nehmen.
«Es war eine schöne Reise. Bei Olympischen Spielen habe ich die schönsten Momente meiner Karriere erlebt», so Cologna. Der 35-Jährige weiss seine Errungenschaften auch einzuordnen: «Ich konnte im Langlauf-Sport in der Schweiz etwas bewirken. Man wurde in den letzten 10, 15 Jahren etwas verwöhnt. Ich kann sicher stolz sein auf meine Karriere.»
Erfolgreicher «Schieber» bringt Schwung
Einen kleinen «Olympia-Sieg» fuhr Cologna kurz vor seinem letzten Rennen aber auch in Peking noch ein. Weil der Skating-Event nach hinten verschoben werden musste, hatten er und seine Teamkollegen Candide Pralong, Jason Rüesch und Roman Furger Zeit für einen Jass.
Den «Schieber» entschied das Duo Cologna/Pralong für sich. «Ich habe sogar mit einem Match aufhören können. Den Schwung habe ich dann gleich ins Rennen mitgenommen», meinte Cologna mit einem Schmunzeln.