- Andri Ragettli (4.) und Fabian Bösch (6.) verpassen im Slopestyle-Final der Freeskier eine Olympia-Medaille.
- Kim Gubser musste wegen einer Oberschenkelverletzung auf den Final der Top 12 verzichten.
- Die USA feiern dank Alexander Hall (Gold) und Nicholas Goepper (Silber) einen Doppelsieg.
Andri Ragettli musste vor seinem 3. Run, den er als Letzter in Angriff nahm, alles riskieren. Der Flimser hatte sich zuvor im Vergleich zu seinem ersten Versuch (78,20) zwar steigern können, mit 83,50 Punkten belegte er aber nur Zwischenrang 4.
Abgesehen von einer kleinen Schrecksekunde am letzten Rail gelang Ragettli der erste Sektor gut. Beim ersten Kicker aber passierte es: Der 23-Jährige musste seinen Sprung abbrechen, der Traum von einer Medaille war damit geplatzt. Ragettli war als Sieger der Qualifikation als einer der ganz grossen Medaillenkandidaten in den Final gestiegen. Wie vor 4 Jahren in Pyeongchang, als die Medaillen ebenfalls griffbereit schienen, endete das Abenteuer Olympia aber mit einer Enttäuschung.
Diesmal war die Vorgeschichte aber etwas anders. Auf den Tag genau vor 11 Monaten hatte sich der Bündner im Big-Air-Final an der WM in Aspen eine schwere Knieverletzung zugezogen. Lange hing seine Olympia-Teilnahme am seidenen Faden. Das Rennen gegen die Zeit hat Ragettli zwar gewonnen, die Krönung seines Comebacks mit einer Olympia-Medaille blieb aber aus. Auf Bronze fehlten ihm an Ende 1,85 Punkte.
«Es ist hart. Es ist kein Weltuntergang, aber der 4. Platz kratzt extrem», zeigte sich Ragettli enttäuscht. Angesichts seiner Verletzungsgeschichte sei er aber sehr stolz auf sich. Und Ragettli schob sogleich noch eine Ansage hinterher: «Das heute macht mich nur stärker. Ich hoffe, dass die Tränen in 4 und in 8 Jahren Freudentränen sind.»
Bösch mit bestem Olympia-Resultat
Fabian Bösch, der zweite Schweizer im Finalfeld, belegte den guten 6. Schlussrang und holte damit sein erstes olympisches Diplom. Der Engelberger hatte an den letzten beiden Winterspielen jeweils den Sprung in den Final verpasst. Trotz seinem besten Olympia-Resultat zeigte sich Bösch etwas enttäuscht. Er hätte sich für seinen sauberen 1. Run (78,05) mehr Punkte erhofft. Im 2. und 3. Run konnte er sich nach Patzern in der Rail-Section nicht mehr steigern.
Kim Gubser musste auf den Final verzichten. Der Davoser hatte sich am Vortag in der Qualifikation eine Oberschenkelverletzung zugezogen.
Gold und Silber an die USA
Gold sicherte sich der in der Schweiz aufgewachsene Amerikaner Alexander Hall, dem gleich im ersten Versuch 90,01 Punkte gelangen. Nicholas Goepper (86,48) sorgte mit Silber für einen amerikanischen Doppelsieg. Die Bronzemedaille holte sich der Schwede Jesper Tjader (85,35) ab.