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Vorschau Riesenslalom Männer Nur der Druck scheint Odermatt stoppen zu können

Marco Odermatt ist der grosse Favorit im Olympia-Riesenslalom. Dahinter lauert ein Quartett.

Bei der alpinen Kombination am Donnerstag haben die Männer erstmals den Technik-Hang befahren. Am Sonntag (1. Lauf ab 03:00 Uhr, 2. Lauf um 06:30 Uhr) steht in Yanqing mit dem Riesenslalom nun das erste Technik-Rennen der Männer an.

Es kann dabei eigentlich nur einen Favoriten geben, der mit den Spielen in Peking noch eine Rechnung offen hat.

Der Favorit

  • Marco Odermatt (SUI) (4 Riesenslalom-Siege in dieser Saison/1 weiterer Podestplatz)

Wer von den bisherigen 5 Weltcup-Riesenslaloms der Saison 4 gewinnt und einmal 2. wird, der kann bei Olympia nur der einzige Favorit sein. Dies trifft auf Marco Odermatt zu. Auch wenn der 24-Jährige in Abfahrt (Platz 7) und Super-G (Ausfall) ohne Medaille blieb und damit zusätzlich unter Anspannung stehen dürfte, an ihm wird im Riesenslalom kein Weg vorbeiführen. Dass er mit Drucksituationen umgehen kann, hat er bereits in Adelboden gezeigt. Und er selber meint: «Ich bin relativ relaxed.»

Die Herausforderer

  • Manuel Feller (0/3)
  • Luca De Aliprandini (0/1)
  • Henrik Kristoffersen (1/0)
  • Alexis Pinturault (0/2)

Nach Odermatt der konstanteste Riesenslalom-Fahrer ist momentan Manuel Feller. Dem österreichischen Hoffnungsträger gelang in den letzten 4 Rennen stets der Sprung in die Top 5. Beständigkeit zeigte auch Luca De Aliprandini. Der Italiener fuhr bis auf den Ausfall in Adelboden – wo er sich allerdings am Fuss verletzte – stets in die Top 8.

Henrik Kristoffersen ist der einzige Fahrer, der Odermatt in einem Riesenslalom in dieser Saison bezwingen konnte. Dem Norweger fehlt nach Rang 3 im Slalom von Sotschi 2014 und Platz 2 im Riesenslalom von Pyeongchang nur Gold, um den olympischen Medaillensatz zu komplettieren.

Dieselbe Ausgangslage, was das Palmarès betrifft, hat Alexis Pinturault. Auch er verzeichnete Medaillen-Gewinne in Sotschi und Pyeongchang, auch ihm fehlt noch Gold. Er beklagt nach dem Sturz im Kombi-Slalom zwar Schmerzen in der Schulter, doch mit 3 Top-5-Plätzen im Weltcup (einzig in Alta Badia kam er nicht zurecht), meldete er seine Ambitionen an.

Die Geheimtipps

Der Schweizer Justin Murisier besitzt durchaus Aussenseiterchancen. Mit seinem 4. Platz zuletzt im Riesenslalom in Adelboden zeigte er seine aufsteigende Form, der 4. Rang in der Kombination bei Olympia wird ihm zusätzlich Selbstvertrauen geben und ihn anstacheln.

Eine schöne Geschichte könnte Stefan Brennsteiner schreiben, der es auf den letzten Drücker ins österreichische Aufgebot geschafft hat. 2018 in Pyeongchang war er im 2. Lauf auf Medaillenkurs unterwegs gewesen, schied aber aus und riss sich das Kreuzband.

Die weiteren Schweizer

  • Gino Caviezel
  • Loïc Meillard

Gino Caviezel konnte nach seinem 4. Platz in Sölden beim Saison-Auftakt nicht an seine Leistungen anknüpfen und landete im Riesenslalom stets ausserhalb der Top 10. Loïc Meillards Saison-Resultate sind ein Auf und Ab – mit den Highlights in Val d'Isère (7.) und Adelboden (8.). In der Kombi von Peking wird er sich mehr erhofft haben, musste aber nach einer schwachen Abfahrtszeit viel Risiko eingehen und schied im Slalom aus.

Das Podest in Pyeongchang

  • 1. Marcel Hirscher (AUT)
  • 2. Henrik Kristoffersen (NOR)
  • 3. Alexis Pinturault (FRA)

SRF zwei, «Beijing live», 12.02.2022, 07:05 Uhr ; 

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