Genf-Servette dürfte die Champions Hockey League (einmal mehr) entgegenkommen. Der Titelverteidiger zeigt auf europäischer Bühne ein ganz anderes Gesicht als in der heimischen National League.
Ich kann mir das nicht erklären. Wenn ich den Grund kennen würde, hätten wir längst Gegensteuer gegeben.
Das Team von Trainer Jan Cadieux krebst in der Meisterschaft weiter herum und kommt einfach nicht auf Touren. 6 der letzten 7 Spiele gingen verloren, aktuell belegen die Genfer den vorletzten Tabellenrang. Warum spielt Servette in der Champions Hockey League regelmässig so gut – derweil in der National League die Punkte fehlen? «Ich kann mir das nicht erklären. Wenn ich den Grund kennen würde, hätten wir längst Gegensteuer gegeben. Schon letzte Saison konnten wir die Tendenz nicht durchbrechen», wirkte Cadieux ratlos.
Da kommt die Champions Hockey League gerade recht. Nach dem 5:0-Auswärtssieg im Hinspiel im Léman-Derby gegen Lausanne stehen die Chancen mehr als gut, am Mittwoch den Einzug in die Viertelfinals zu schaffen. Cadieux hielt den Ball unmittelbar nach dem klaren Erfolg aber noch flach: «Noch ist alles offen und nichts entschieden.»
ZSC ausgeruht ins Rückspiel
Auch für die ZSC Lions scheint der europäische Auftritt zum richtigen Zeitpunkt zu kommen. Der National-League-Leader musste sich in der Meisterschaft nach einer Serie von 6 Siegen in Folge zuletzt zweimal geschlagen geben. Nach Verlustpunkten führen die Zürcher die Tabelle aber weiterhin unangefochten an und in der Champions Hockey League steht die Tür zum Viertelfinal weit offen.
Das Team von Coach Marc Crawford findet nach dem 4:2-Erfolg bei den Straubing Tigers eine komfortable Ausgangslage vor. Gewinnen die Lions am Dienstag nach 60 Minuten oder steht es zu diesem Zeitpunkt unentschieden, stehen die Zürcher im Viertelfinal. Nach dem spielfreien Wochenende kann der ZSC mit einem vollen Tank antreten. Straubing hingegen musste am Sonntagabend in der Meisterschaft ran und kassierte eine 1:2-Niederlage in Köln.
Knacknuss für Freiburg
Derweil scheint Freiburg in der National League nach einem schwachen Start den Tritt gefunden zu haben und konnte zuletzt Siege gegen Bern und Davos feiern. Gottéron steht ebenfalls am Dienstag allerdings vor einer ungleich schwierigeren Aufgabe als Genf. Die «Drachen» hielten sich mit der 0:1-Auswärtsniederlage gegen Växjö zwar alle Chancen aufrecht, die Bilanz von Schweizer Teams gegen schwedische Vertreter liest sich in der Champions Hockey League allerdings miserabel.
Schon 13 Mal zog ein Schweizer Klub in der K.o.-Phase den Kürzeren, zuletzt scheiterte der EHC Biel in der vergangenen Saison an Färjestad im Achtelfinal. Die Växjö Lakers, das Team aus dem Süden Schwedens, konnte sich schon zweimal gegen einen Schweizer Vertreter durchsetzen: 2016 im Viertelfinal gegen die ZSC Lions (0:0/3:2) und ein Jahr später ebenfalls im Viertelfinal gegen den SC Bern (2:3/4:2).