- Die Frauen-Nati kassiert im WM-Halbfinal gegen Kanada die erwartet klare Niederlage.
- Beim 1:8 fallen die ersten beiden Treffer innert 10 Sekunden.
- Immerhin: Den Schweizerinnen gelingt im Powerplay der Ehrentreffer.
- Am Sonntag kämpft die Schweiz gegen Tschechien um die WM-Bronzemedaille.
Knapp 14 Minuten konnten die Schweizerinnen in Herning (DEN) gegen die übermächtigen Kanadierinnen das 0:0 halten. Dann schlug es dafür gleich doppelt ein: Zuerst erwischte Kristin O'Neill Torhüterin Saskia Maurer, die anstelle der geschonten Andrea Brändli zwischen den Pfosten stand, aus spitzem Winkel. Nur 10 Sekunden später legte Jessie Eldridge nach einem Schweizer Scheibenverlust nach.
Damit war die eh schon sehr kleine Chance auf ein Eishockey-Wunder auf das absolute Minimum geschrumpft. Bis Spielmitte erhöhte Kanada durch Brianne Jenner (23.) und Sarah Fillier (28.) auf 4:0.
Ein Treffer, der Freude macht
Waren die Schweizerinnen während den ersten 30 Minuten absolut chancenlos gewesen, folgte nun ihre beste Phase. Zuerst konnte Lara Stalder, die nach ihrer viertägigen Quarantäne wieder mittun durfte, bei einem Konter erst im allerletzten Moment gestoppt werden. Die Schweizer Top-Stürmerin holte in dieser Szene aber eine Strafe heraus.
Weil 34 Sekunden später die nächste Kanadierin auf die Strafbank wanderte, durfte die Schweiz in doppelter Überzahl agieren. Und sie tat dies vorzüglich: Stalder setzte mit einem Zuckerpass Lara Christen in Szene, die zum 1:4 einschob. Es war im 21. Anlauf der erste Schweizer Powerplay-Treffer in Dänemark.
Wie selten Tore gegen Kanada sind, zeigt ein Blick in die Statistik: Die ersten 8 WM-Spiele gegen die «Ahornblätter» ging mit dem Gesamtskore von 0:58 verloren. Beim 1:4 im Gruppenspiel vor einer Woche glückte der Schweiz der erste WM-Treffer gegen Kanada (durch Alina Marti), nun folgte der zweite.
Die grosse Bronze-Chance gegen Tschechien
Nach diesem Schweizer Zwischenhoch machte Kanada aber wieder ernst und kam zum Schluss zu einem standesgemässen 8:1-Erfolg. Damit kommt es am Sonntag um 19:30 Uhr zum erwarteten Final-Duell mit den USA.
Die Schweiz misst sich zuvor – um 15:00 Uhr live bei SRF – mit Tschechien um WM-Bronze. Die Tschechinnen verblüfften im Viertelfinal mit einem Coup gegen das favorisierte Finnland (2:1 n.V.), kassierten aber im Halbfinal gegen die USA ebenfalls eine Kanterniederlage (1:10). Gewinnt die Mannschaft von Colin Muller das Spiel um Platz 3, wäre das zweite WM-Edelmetall in der Geschichte der Frauen-Nationalmannschaft (nach Bronze 2012) Tatsache.