Auch bei ihrem 2. Einzug in die Schweizer Frauen-Nati gibt sich Alayah Pilgrim bescheiden, zurückhaltend, fast schon schüchtern. Auf ihre Rolle im Team angesprochen, meint sie schlicht: «Ich fühle mich geehrt, hier zu sein.»
Dabei dürfte die 20-Jährige durchaus mit breiter Brust in die 2 anstehenden Spiele in der Nations League gehen: Beim letzten Zusammenzug sammelte sie gegen Italien und Spanien erste Einsatzminuten und gab ein durchaus positives Bild ab.
Ich bringe Tempo nach vorne und bin torgefährlich.
Vor allem beim 0:1 gegen Italien war die Stürmerin ein Lichtblick in der seit Monaten schwächelnden Schweizer Offensive und scheiterte kurz nach ihrer Einwechslung mit einem Abschluss am Pfosten. «Es wäre fast zu schön gewesen», blickt Pilgrim heute zurück. «Meine Familie war im Stadion und alle sind sie auf der Tribüne aufgesprungen. Sie haben den Ball wohl schon drin gesehen.»
Auf der Suche nach den Toren
Dass Pilgrim weiss, wo das Tor steht, bewies sie zuletzt im Cup. Im Zweitrundenspiel ihres FCZ gegen den unterklassigen FC Châtel steuerte sie beim deutlichen 13:0-Sieg gleich 5 Tore bei. «Ich bringe Tempo nach vorne und bin torgefährlich», sagt die Aargauerin über ihre Stärken. Ihr sei aber auch klar, dass sie ihren Nati-Mitspielerinnen «noch viel abschauen» kann.
Pilgrim gilt als Zukunftshoffnung im Schweizer Team – vor allem auch hinsichtlich der aktuellen Offensivflaute. Kein einziges Tor erzielte die Equipe von Trainerin Inka Grings in den letzten 5 Spielen selbst (der Treffer im WM-Achtelfinal war ein spanisches Eigentor). Und die Aufgaben werden nicht einfacher.
Weltnummern 1 und 2 warten
Am Freitag trifft die Schweiz im Rahmen der Nations League in Göteborg auf die Weltnummer 1 Schweden, 4 Tage später gastiert mit Spanien die Weltnummer 2 im Letzigrund (beide Spiele live bei SRF). Die jüngsten Resultate gegen die Ibererinnen aus Schweizer Sicht lauteten 0:5 und 1:5. Pilgrim sieht den beiden Partien aber dennoch positiv gestimmt entgegen: «Ich hoffe, wir können den Knopf bald lösen.»