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Weltmeister ohne Starkult Pesonen: Im WM-Final ein Held, in Langnau ein «Normalo»

Trotz WM-Titel ist Harri Pesonen auf dem Boden geblieben. Abheben vom Rest kann er sich trotzdem.

Zieht Harri Pesonen die Schlittschuhe aus, fällt der Finne in Langnau nicht besonders auf. Das Leben des 31-Jährigen ist so, wie das der anderen Emmentaler. «Ich habe dieselben Probleme, wie alle anderen auch», so Pesonen vor dem Duell mit den ZSC Lions am Dienstag.

Dabei hätte Pesonen allen Grund, sich besonders zu fühlen. Denn einen zweiten Eishockey-Weltmeister gibt es in Langnau nicht. Erst recht keinen, der im Final Akzente setzen konnte wie Pesonen. Der Stürmer traf im Mai gegen Kanada zum Schlussstand von 3:1 und sorgte damit für die endgültige Entscheidung um WM-Gold.

NHL kein Ziel mehr

Dass die Langnauer Pesonen auch in dieser Saison bestaunen dürfen, verdanken sie dem Fakt, dass der 31-Jährige seinen Vertrag schon vor der WM verlängert hatte.

So träumt Pesonen trotz WM-Gold mittlerweile nicht mehr von Nordamerika, wo er 2012 in 4 Spielen für die New Jersey Devils auf dem Eis stand: «Die NHL ist für junge Männer gemacht. Meine Zeit dafür ist vorbei.»

Ohne Pesonen läuft (fast) nichts

Dass Pesonen bei den Tigers aber noch lange nicht zum alten Eisen gehört, bewies er in den ersten 12 Spielen schon wieder. Von den 28 Saisontreffern der Emmentaler war der Finne an genau der Hälfte direkt beteiligt.

Neben seiner Persönlichkeit sorgt in Langnau auch Trainer Heinz Ehlers dafür, dass sein Topskorer nicht abhebt. «Wir haben hier in Langnau keinen Starkult», so der smarte Däne. «Harri weiss, was seine Rolle ist. Als Ausländer muss er mehr Verantwortung tragen, das macht er sehr gut.»

Gegen die Lions noch Luft nach oben

Wer bei Ehlers viel Verantwortung trägt, kriegt besonders viel Eiszeit. Dies ist auch bei Pesonen nicht anders. Mehr als 20 Minuten stand der Stürmer bislang jeweils im Schnitt auf dem Eis – nur 5 Offensivkräfte toppen diesen Wert noch.

Auch gegen die ZSC Lions dürfte Pesonen wieder forciert werden. Denn nach 7 Niederlagen in den letzten 9 Partien droht am Dienstag das Abrutschen unter den Strich. Damit dies nicht geschieht, muss sich auch der Finne noch steigern. Denn gegen die Zürcher traf er in 22 Spielen erst 4 Mal.

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