Am 1. August nimmt die NHL den Spielbetrieb wieder auf. Mit dabei beim Saisonfinale sind auch die Nashville Predators mit den beiden Schweizern Roman Josi und Yannick Weber. Für Letzteren wird es auch darum gehen, sich für einen neuen Vertrag zu empfehlen.
Weber macht keinen Hehl daraus, dass er gerne in Nashville bleiben würde: «Ich bin positiv, dass es hier weitgeht.» Gleichwohl ist er sich bewusst: «Am Ende liegt es an mir und meinen Leistungen. Ich muss in diesen Playoffs zeigen, dass ich noch fit bin und in diese Mannschaft gehöre.»
Was Weber in die Karten spielen könnte: Anfang Jahr kam es in Nashville zu einem Trainerwechsel. Peter Laviolette wurde entlassen, John Hynes übernahm als neuer Headcoach. Unter Hynes erhielt Weber wieder mehr Eiszeit. Der Berner profitierte auch davon, dass Teamkollegen verletzt ausfielen.
Bereit sein ist alles
«Ich konnte in dieser Zeit eine gute Visitenkarte abgeben», sagt Weber. Aber ihm ist klar, dass er sich nun wieder neu beweisen muss. Deshalb sei es wichtig, beim Neustart schnell den Tritt zu finden. Denn: «Der Konkurrenzkampf ist gross. Man hat in den Playoffs nicht 3, 4 Spiele Zeit, um in Form zu kommen.»
Den Tritt hatten die Predators in dieser Saison nie so richtig gefunden. Es fehlte die Konstanz, selten konnten gute Leistungen in einzelnen Spielen nachhaltig bestätigt werden.
Zweite Chance dank neuem Format
Nashville hätte um die Playoffs bangen müssen, erhält dank dem speziellen Format mit Pre-Playoffs nun aber doch die Chance, um den Stanley Cup zu spielen. «Es fühlt sich ein wenig wie eine neue Saison an», meint Weber, man könne abhaken, was vorher gewesen sei.
Der 31-Jährige ist primär froh, dass es überhaupt weitergeht: «Es ist cool, kehrt der Sport zurück. Ich bin froh, können wir wieder unseren Beruf ausüben. Langsam wurde es langweilig, ich habe das Hockey sehr vermisst.» (siehe Video ganz oben)
Einige Spieler verzichteten aufgrund der Corona-Situation in Nordamerika freiwillig auf die Teilnahme an den NHL-Playoffs. So zum Beispiel der Schweizer Sven Bärtschi. Das sei für ihn kein Thema gewesen, meint Weber.
Nashville startet gegen Arizona
Gleichwohl hat Weber Verständnis für Bärtschi: «Man muss ein paar Monate weg von der Familie.» Er selber habe keine Kinder, deshalb spiele das für ihn keine Rolle. Aber aus diesem Grund habe sich die Spielergewerkschaft auch dafür eingesetzt, dass die Spieler die Option haben, verzichten zu können.
Ernst gilt es für Weber und Nashville ab dem 2. August in Edmonton. Dort treffen die Predators zum Auftakt der Pre-Playoffs in einer Best-of-Five-Serie auf Arizona. Sollten sie diese Runde überstehen, würde es mit den Playoff-Viertelfinals im Best-of-Seven-Format weitergehen.