Mit dem 2:3 nach Verlängerung gegen den tschechischen Meister Ocelari Trinec verpasste Ambri-Piotta zwar den Final-Einzug knapp. Der Klub aus der Leventina zementierte aber seinen Ruf als «Meister der Herzen», wie es Ambris Klubpräsident Filippo Lombardi mit Pathos nennt.
Ambris Kluboberhaupt ist sich sicher: «Wir haben an diesem Spengler Cup Emotionen geschenkt und können auf unser Abschneiden stolz sein. Das Publikum hat uns enorm geschätzt.» Nun sei es wichtig, die anstehenden zwölf Meisterschaftsspiele im Januar «mit dem gleichen Geist» anzugehen.
Trainer Luca Cereda rechnet damit, kurzfristig den Preis für den kämpferischen Effort zu bezahlen, «aber mittelfristig bringen uns die Erfahrungen weiter». Er denkt beispielsweise an das Zweikampfverhalten der Spieler auf diesem Level und der entsprechenden Balance mit Kniffen und Härte, ohne eine Strafe zu kassieren.
«Aber auch wir vom Trainer-Staff erweiterten unseren Horizont. So gewannen wir neue Impulse fürs Spiel bei numerischem Gleichstand und den Spezialsituationen.» Gleichzeitig weiss auch Cereda, dass taktische Verhaltensweisen beziehungsweise neue Inputs selten komplett richtig oder falsch sind.
Für Ambri-Piotta sei die Einladung indes «eine Riesenehre» gewesen - vorab auch für Cereda persönlich. Der frühere Erstrunden-Draft der Toronto Maple Leafs sagt: «Ich bin heute 38 und verfolge den Spengler Cup schon seit 35 Jahren. Schon als Dreijähriger sah ich im TV dem Geschehen gebannt zu.»
Eine erneute Einladung würden wir sicher nicht ausschlagen.
Kein Wunder, dass auch Ambris Stürmer Dominic Zwerger nun betont: «Diesen Spengler Cup mit diesen Fans werde ich mein Leben lang nicht vergessen. Das war unglaublich.» Der knapp verpasste Final, es wäre der erste seit rund 20 Jahren für den ewigen Liga-Underdog gewesen, sei zwar nicht einfach zu verdauen. «Doch den Schwung können wir nun in die Meisterschaft mitnehmen.»
Eine erneute Einladung für den Spengler Cup bezeichnet Zwerger als «Traum». «Kein Zweifel, wir würden wieder alles geben», verspricht der Österreicher mit Schweizer Lizenz. Auch Trainer Cereda betont: «Eine erneute Einladung würden wir sicher nicht ausschlagen.»
Sendebezug: SRF zwei, «sportlive», 31.12.2019, 20:10 Uhr.