Auch Hollywood – die Rede ist vom Stadtteil in Los Angeles, nicht von Biel-Trainer Kevin Schläpfer – hätte dieses Drehbuch nicht dramatischer schreiben können: Da liegen die Rapperswil-Jona Lakers im 5. Spiel des NLA-Playoff-Finals gegen Ajoie mit 1:3 im Hintertreffen (wie auch in der Serie) und schiessen in der 57. und 58. Minute noch 2 Treffer.
Zuerst jubelt Ajoie
Die NLB-Saison ist noch nicht vorüber, es kommt zur Verlängerung. Es bricht gerade die 7. Minute an, als nach einer unübersichtlichen Situation die Ajoie-Spieler in Jubel ausbrechen und die Schiedsrichter auf Tor entscheiden. Allerdings mit Vorbehalt: Sie wollen sich die Szene noch genau im Video anschauen. Es ist nicht klar, ob die Scheibe die Linie mit vollem Umfang überquert hat.
280 Sekunden des Bangens
Die Unparteiischen lassen sich Zeit. Es dauert genau 280 Sekunden, bis sie ihren Entscheid verkünden. 280 Sekunden, in denen die Jurassier B-Meister sind. 280 Sekunden, in denen die Lakers den direkten Wiederaufstieg verpasst haben. 280 Sekunden, in denen die Playout-Final-Teilnehmer Biel und Langnau den Ligaerhalt geschafft haben (Ajoie kann nicht aufsteigen).
Wer zuletzt lacht
Dann das Verdikt: kein Tor. Jetzt jubelt der Lakers-Anhang, die Partie wird fortgeführt. Und 199 Sekunden nach dem vermeintlichen Ajoie-Siegestreffer fällt das goldene Tor auf der anderen Seite. Natürlich per Shorthander – alles andere hätte nicht zu diesem verrückten Spiel gepasst.
Die NLB-Saison geht am Freitag in eine nächste Runde. Vor eigenem Anhang hat Ajoie die nächste Chance auf die NLB-Meisterschaft. Aber in Puntrut ist man gewarnt: Die Lakers haben schon im Viertelfinal gegen Thurgau ein 1:3 aufgeholt. Alles ist möglich.
Sendebezug: Radio SRF 1, Nachtbulletin, 29.3.16