Kevin Fiala ist nicht irgendein Spieler. Das zeigte sich nicht zuletzt am Montagmittag im Mediencenter neben dem WM-Stadion in Riga. Weil beim Schweizerischen Eishockey-Verband (SIHF) derart viele Interview-Anfragen für Fiala reinflatterten, wurde eine Medienkonferenz organisiert.
Anwesend waren dort bei weitem nicht nur Journalistinnen und Journalisten aus der Schweiz. Auch Medienschaffende aus Ländern der gegnerischen Lager liessen es sich nicht nehmen, den Starspieler der Los Angeles Kings unter die Lupe zu nehmen.
Erster Eiskontakt am Montagnachmittag
Fiala zeigte sich in erster Linie sehr froh darüber, dass mit der Freigabe seines NHL-Klubs – wenn auch auf den letzten Drücker – alles geklappt hat. Obschon Los Angeles bereits vor über 2 Wochen aus den Playoffs ausgeschieden ist, war bis am vergangenen Samstag nicht klar, ob der St. Galler zur Nati nach Riga stossen würde. Schlussendlich aber erfüllte Fiala die Bedingungen seines Arbeitgebers – er musste eine zweiwöchige Reha absolvieren – und durfte in den Flieger steigen, der ihn von den Staaten mit einem kurzen Zwischenstopp in Zürich nach Lettland brachte.
Weil er erst am späten Sonntagabend in Riga landete, fand der erste Kontakt mit der gesamten Mannschaft erst am Montagmorgen statt. Um 16:00 Uhr Lokalzeit betrat Fiala bereits ein erstes Mal das Eis. Neben dem NHL-Flügel nahmen auch Joren van Pottelberghe, Leonardo Genoni, Damien Riat, Fabrice Herzog und Tim Berni am optionalen Training teil.
Nati-Engagement «selbstverständlich»
Sein letzter Ernstkampf datiert vom 29. April. Zuvor schlug sich Fiala mit einer Verletzung herum, weshalb er die ersten 3 Partien des Playoff-Achtelfinals gegen Edmonton verpasste. Gut möglich, dass dem 26-Jährigen die fehlende Spielpraxis bei seinem ersten Einsatz am Dienstag gegen Kasachstan anzumerken sein wird.
Sorgen um seine Fitness macht sich Fiala vorderhand aber keine: «Ich bin physisch bereit», glaubt der Neuankömmling. Dass er wie schon 2018 und 2019 nach dem Aus in der NHL in der Nati aushilft, stand für den Stürmer nie zur Diskussion. «Es macht grossen Spass und für mich ist es selbstverständlich, dass ich wenn immer möglich für die Schweiz spiele», so Fiala.
An der Silber-WM vor 5 Jahren sorgte Fiala in einer Sturmlinie mit Enzo Corvi und Nino Niederreiter für Furore. Es ist durchaus denkbar, dass Coach Patrick Fischer erneut auf dieses Trio setzt. Und wenn nicht, ist das für Fiala auch nicht weiter ein Problem: «Ich bin einfach glücklich, hier zu sein. Es spielt mir keine Rolle, mit wem ich in der Linie spiele.»
In Sachen Zimmergenosse ist hingegen schon eine Entscheidung gefallen: «Ich teile das Hotelzimmer mit Gaëtan Haas», verrät ein sichtlich gelassener und vorfreudiger Fiala.