Wenn man 7 Tore schiesst, 0 kassiert, das Powerplay 4 Mal zuschlägt und sich 13 der 19 Feldspieler mindestens einen Skorerpunkt gutschreiben, dann kann man von einem perfekten WM-Auftakt sprechen – zumindest was die Zahlen angeht.
Viel Selbstkritik trotz Kantersieg
Es spricht für den Hunger und die Ambitionen der Hockey-Nati, dass sie dem deutlichen Resultat keine allzu grosse Bedeutung zumisst und das Geschehene richtig einzuordnen weiss. Gegen Aufsteiger Slowenien musste für die Schweiz ohne Wenn und Aber ein Sieg her, das war dem ganzen Team bewusst. Die Pflicht wurde somit erfüllt, rühmen will sich bei der Nati damit aber keiner.
Ich habe mir in den letzten Tagen etwas Sorgen gemacht, weil ich den Spielern nach den letzten Vorbereitungsspielen noch ein paar Tage freigegeben habe.
Obschon er – wie auch die Spieler – mit dem Gezeigten nicht restlos zufrieden war, sprach Trainer Patrick Fischer seinen Schützlingen ein Kompliment aus. Er sei froh, dass seine Mannschaft das Startspiel sauber über die Runden gebracht habe. Auch Erleichterung war zu spüren: «Ich habe mir in den letzten Tagen etwas Sorgen gemacht, weil ich den Spielern nach den letzten Vorbereitungsspielen noch ein paar Tage freigegeben habe und wir 3 Tage nicht auf dem Eis waren.» Das sei eine sehr lange Zeit, so Fischer.
Adaption an grösseres Eisfeld braucht Zeit
Während der Coach vor allem die Verspieltheit im 2. Drittel als Verbesserungsansatz erkannte, hob Matchwinner Denis Malgin (2 Tore, 1 Assist) die Laufleistung hervor: «Meiner Meinung nach hatte das Team etwas schwere Beine», so der NHL-Stürmer.
Malgin sprach auch über den Wechsel vom schmaleren NHL- auf das grössere WM-Eis. Es werde ein paar Spiele brauchen, bis sich die Akteure aus Nordamerika an die grösseren Felder gewöhnen würden. Zu den Verstärkungen aus Übersee zählt auch Nino Niederreiter. Der Churer stempelte die Auftaktleistung als gut ab, machte aber keinen Hehl daraus, dass die Schweiz «noch viel Luft nach oben» habe.
Mit Mayer gegen Norwegen?
Bei aller Selbstkritik geht beinahe vergessen, dass die Nati in der Defensive nur wenig zuliess (17 Abschlüsse auf Leonardo Genoni) und auch im Spiel nach vorne sehr gute Ansätze zeigte, auf denen sich aufbauen lässt. Genau das wird Fischer in den wenigen Stunden, die ihm bis zum 2. Gruppenspiel am Sonntagnachmittag gegen Norwegen bleiben, versuchen. Denn: «Als Mannschaft muss man sich steigern. Wir sind immer am Schleifen.»
Die Norweger sind zwar stärker als Slowenien einzuschätzen, allerdings gehört die Favoritenrolle auch gegen die Nordländer klar der Schweiz. Viele Gründe für Veränderungen im Line-up gibt es für Fischer nicht. Zumal Kevin Fiala, der in den nächsten Tagen zum Team stossen wird, frühestens am Dienstag gegen Kasachstan einsatzbereit ist. Eine Änderung könnte es hingegen auf der Goalie-Position geben, wo Robert Mayer zu seinem 1. WM-Einsatz in Riga kommen könnte.