Eigentlich ist es ja verrückt. Vor rund 2 Monaten verlor die Schweizer Beachsoccer-Nationalmannschaft das entscheidende Qualifikationsspiel gegen die Ukraine – und war am Boden zerstört. Der Traum, an der WM in Russland dabei zu sein, war ausgeträumt.
Zehn Tage später jauchzte die helvetische Sandfussball-Seele himmelhoch: Die Ukraine verzichtete auf den Start, und so rückte das Team von Angelo Schirinzi nach. Seither schreiben die Rot-Weissen ein Märchen: Vom Auftakterfolg gegen Rekordweltmeister Brasilien über den Gruppensieg bis hin zur Machtdemonstration im Viertelfinal gegen Uruguay – die SFV-Auswahl verfasste Kapitel um Kapitel, eines kitschiger als das nächste.
Dänemark 1992 als Vorbild?
Die Geschichte erinnert an den Triumph der dänischen Fussball-Nationalmannschaft an der EM 1992. Die Rasenkicker schlüpften vor 29 Jahren ebenfalls nachträglich ins Feld der Turnierteilnehmer – und holten sich dann mit einem beispiellosen Lauf völlig überraschend den Titel.
So weit sind die Schweizer in Moskau noch nicht. Doch das Märchenbuch hat noch genügend Platz für ein nicht minder episches Happy End. Am Samstagabend steht für die Schweiz das Halbfinal-Duell mit Gastgeber Russland auf dem Programm.
Eine grosse psychologische Hürde hat die Nati bereits mit dem Einzug in die Vorschlussrunde hinter sich gelassen. An den letzten zwei Weltmeisterschaften waren die Schweizer äusserst knapp im Viertelfinal hängengeblieben (2017 gegen den Iran, 2019 gegen Italien).