Rückblende, Mitte September 2021: Der FC Schaffhausen steht nach einem holprigen Saisonstart auf Platz 8 und damit nur 2 Ränge über dem gefürchteten Tabellenkeller.
Nach dem Abgang von Murat Yakin zur Schweizer Nati im August ist die Trainerfrage noch immer nicht geklärt, es droht ein Chaos: Assistenz-Trainer Hakan Yakin kann nicht befördert werden, weil das nötige Trainerdiplom fehlt. Artim Shaqiri soll übernehmen, beim Nordmazedonier scheitert es aber bei der Arbeitsbewilligung. Die Zeichen stehen auf Fiasko.
Mit Andermatt wird's anders
Heute sieht alles anders aus: Der FCS thront an der Tabellenspitze und hat den Aufstieg in die Super League vor den letzten 2 Runden in den eigenen Händen. Seit 10 Spielen sind die Munotstädter ungeschlagen. Der im September verpflichtete Trainer-Routinier Martin Andermatt hat das Ruder herumgerissen, sein Team spielt angriffigen und vor allem erfolgreichen Fussball.
Trotz des kümmerlichen Schnitts von aktuell 833 Zuschauern pro Heimspiel hat der FCS 9 der letzten 10 Partien in der heimischen Wefox Arena gewonnen. Diese Heimstärke lässt die Equipe am Samstag mit breiter Brust in den Spitzenkampf gegen Aarau steigen.
Die Aargauer liegen punktgleich auf Platz 2 mit dem leicht schlechteren Torverhältnis (+20 gegenüber +24). Mit einem weiteren Heimsieg könnte Schaffhausen für eine kleine Vorentscheidung sorgen.
Winterthur lauert und hofft
Zum lachenden Dritten könnte der FC Winterthur avancieren: Die Zürcher lauern derzeit auf Platz 3 zwar mit 3 Punkten Rückstand, weisen aber das auf dem Papier einfachste Schlussprogramm auf: Erst ein Heimspiel gegen Neuchâtel Xamax (Platz 6) und dann ein Gastspiel beim kriselnden Kriens, welches bereits seit Mitte März als Absteiger feststeht.
Gibt es am Samstag in Schaffhausen keinen Sieger, könnte Winterthur aufschliessen und die 36. und letzte Runde in einer Woche noch einmal richtig befeuern.