Von wegen Ehrfurcht vor dem Serie-A-Dominator: «Die Mannschaft ist heiss wie Frittenfett», gibt Frankfurt-Trainer Oliver Glasner Einblick in die Garderobe. «Mehr Gänsehaut geht nicht.» Da brauche es keine zusätzlichen Motivationstricks.
Eintrachts Gegner im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League beherrscht die eigene Liga in diesen Tagen nach Belieben: 20 Siege stehen nur zwei Unentschieden und einer Niederlage gegenüber, sage und schreibe 15 Punkte Vorsprung haben die Süditaliener auf Inter Mailand.
Neapel spielt anti-italienisch, sie spielen sehr aggressiv mit hohem Gegenpressing.
«Wenn wir am oberen Limit spielen, haben wir gegen jede Mannschaft in Europa eine Chance», gibt sich Glasner selbstsicher. Der Österreicher hatte die Eintracht schon zum Gewinn der Europa League geführt.
Napoli national und international top
Napoli strebt derweil dem Titelgewinn in Italien entgegen. 56 Tore erzielte das Team vom Fusse des Vesuvs bei nur 15 Gegentreffern. Das Offensiv-Topduo Victor Osimhen und Kwitscha Kwaratskelia steuerte allein die Hälfte der Treffer bei. SSC-Trainer Luciano Spalletti führte den einstigen Klub von Diego Maradona nicht nur national an die Spitze, sondern auch souverän durch die Gruppenphase der «Königsklasse» mit Hochkalibern wie Ajax, Liverpool und Glasgow.
Spalletti hält nichts vom «Catenaccio», er liebt Offensivfussball. «Neapel spielt anti-italienisch, sie spielen sehr aggressiv mit hohem Gegenpressing. Ganz anders als alle anderen italienischen Mannschaften», erklärte Glasner.
«Kein Spaziergang» für die Italiener
Allerdings glaubt der Eintracht-Coach auch vermeintliche Schwachstellen der Neapolitaner ausgespäht zu haben. «Wir haben den einen oder anderen Raum entdeckt, den es auszunutzen gilt.» Dabei helfen wird auch der im defensiven Mittelfeld gesetzte Zürcher Djibril Sow.
Entgegensetzen können die Deutschen die eigenen Stärken: Unter der Regie von Glasner verloren sie im eigenen Stadion nur eine von neun Partien auf europäischer Bühne. Auch in der Bundesliga läuft es mit elf Siegen in 21 Spielen so gut wie seit 1992/93 nicht mehr. Und so warnt auch die italienische Gazzetta dello Sport die Neapolitaner: «Es wird kein Spaziergang.»