Für Servette gilt es am Mittwoch in der 2. Runde der Qualifikation zur Champions League gegen den belgischen Vizemeister KRC Genk Ernst. Es ist das Rückspiel eines Duells, in welchem sich die Genfer trotz Aussenseiterrolle eine gute Ausgangslage hatten erarbeiten können. Dank dem 1:1 vor heimischem Anhang präsentiert sich die Lage für den Super-League-Vertreter vielversprechend.
Doch die Hauptprobe ist den Genfern nur bedingt geglückt. Trainer René Weiler liess am Samstag gegen Zürich mit David Douline, Dereck Kutesa und Enzo Crivelli drei Offensivspieler, die im Heimspiel gegen Genk in der Startelf gestanden hatten, vorerst auf der Ersatzbank. Nach dem schwachen Start und dem frühen Rückstand wurden sie eingewechselt, Servette holte schliesslich nach 0:2-Rückstand immerhin noch einen Punkt.
Die Aufholjagd war gut für die Moral, gleichzeitig kostete sie Kraft. Spielmacher Timothé Cognat musste ebenso mit einer Verletzung ausgewechselt werden wie Aussenverteidiger Keigo Tsunemoto. Ihre Einsätze am Mittwoch sind fraglich. Es wären nach Flügelspieler Miroslav Stevanovic, der wegen Oberschenkelproblemen nach dem Hinspiel auch das Rückspiel verpassen wird, weitere bittere Ausfälle.
Torhüter Jérémy Frick lässt sich ob dem Resultat gegen den FCZ nicht aus der Ruhe bringen. «Gegen Genk wird es ein anderes Spiel als gegen Zürich», gibt sich der Servette-Torhüter selbstsicher. Und Teamkollege Jérémy Guillemenot meint: «Genk ist eine hohe Hürde, aber wir haben im Hinspiel bewiesen, dass wir mit ihnen mithalten können.»
Den Belgiern hingegen ist die Hauptprobe in der heimischen Liga geglückt. In der Partie bei Aufsteiger Molenbeek am Samstag führte das Team von Trainer Wouter Vrancken zur Pause bereits 3:0, womit dieser ab der 60. Minute bedenkenlos Stammkräfte auswechseln konnte, um sie zu schonen. Auch so kam der Meisterschaftszweite der vergangenen Saison zu einem lockeren 4:0-Erfolg.
Duell mit Rangers lockt
Trotzdem werden die nach drei Saison-Spielen noch ungeschlagenen Genfer mit Selbstvertrauen in die 67'000 Einwohner umfassende Stadt der Provinz Limburg reisen. Sie haben vor 18'000 Fans im heimischen Stadion gezeigt, dass sie trotz des deutlich tieferen Marktwerts des Kaders (gemäss transfermarkt.ch mehr als 100 Millionen Franken weniger) gegen den favorisierten Gegner bestehen können. In Genk, wo ähnlich viele Zuschauer wie im Hinspiel erwartet werden, wollen die Genfer ihre Europatauglichkeit erneut bestätigen.
Holt Servette den Auswärtssieg gegen Genk, träfen die Westschweizer in der nächsten Runde der Qualifikation für die Champions League auf die Glasgow Rangers. Der Verlierer dieses Duells müsste sich nicht in einer Playoff-Runde abmühen, sondern stünde direkt in der Gruppenphase der Europa League. Sollte Genf gegen Genk verlieren, würde es für die Westschweizer in der 3. Qualifikationsrunde der Europa League weitergehen.