Es lief die 37. Minute in der Johan Cruijff Arena zu Amsterdam, als Ajax Amsterdam gegen Real Madrid das vermeintliche Führungstor gelang: Nach einem Corner wehrte Real-Hüter Thibaut Courtois einen Kopfball von Matthijs de Ligt ungenügend ab, Nicolas Tagliafico köpfelte aus kurzer Distanz ein.
Erst Tor...
Der slowenische Schiedsrichter Dario Skomina zeigte zunächst zum Mittelpunkt, wurde aber von seinen Video-Schiedsrichtern avisiert. Er sah sich die Szene an und sah:
- Bei Tagliaficos Kopfball stand Dusan Tadic um Zentimeter im Offside.
- Weil Tadic direkt vor Courtois stand und den Belgier behinderte, konnte es auch nicht als passives Abseits gewertet werden.
...dann nicht
Skomina nahm seinen Entscheid zurück. Damit wurde erstmals in der Champions-League-Geschichte ein Tor per Video-Entscheid aberkannt.
Auch bei Reals Siegtor ging ein Entscheid des Video Assistent Referee (VAR) zuungunsten der Holländer aus. Diesmal sah sich Skomina die Szene gar nicht an, sondern vertraute seinen Video-Assistenten – zurecht: Marco Asensio stand bei Daniel Carvajals Pass zum Zeitpunkt der Ballabgabe klar nicht im Offside.
Die Uefa hatte die Einführung des VAR in der CL zunächst für die Saison 2019/20 geplant, im Dezember aber entschieden, ihn bereits ab den Achtelfinals anzuwenden.
Kommentare zum VAR:
- Erik ten Hag (Trainer Ajax): «Ich sah kein Offside und kein Foul am Keeper.»
- Santiago Solari (Trainer Real): «Ich habe die Bilder noch nicht gesehen, aber es gibt kompetente Leute, die solche Szenen beurteilen. Ich vertraue ihnen.»
- Uefa: «Das Tor wurde korrekterweise aberkannt.»
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 13.2.19, 20:20 Uhr