Nach dem überraschenden 3:1-Erfolg von Lyon gegen Manchester City ist klar: In den CL-Halbfinals werden nur Klubs aus Frankreich oder Deutschland vertreten sein. Ein Umstand, für den Frankreichs Staatspräsident sogleich die politische Deutung bereithält.
Die deutsch-französischen Festspiele sind auch deshalb bemerkenswert, weil Europas Fussballwelt vor einem Jahr noch völlig anders aussah. In der letzten Kampagne der Champions League schaffte es aus diesen Ländern nicht einmal ein Team in den Viertelfinal.
Und die Halbfinal-Paarungen Leipzig - PSG und Lyon - Bayern bringen noch mehr erstaunliche Fakten mit sich:
Ligue 1 so stark wie nie
Erstmals in der CL-Geschichte haben sich 2 Klubs aus Frankreich für die Halbfinals qualifiziert. Überhaupt waren französische Vereine in den letzten 20 Jahren seltene Gäste in den CL-Halbfinals. Nur Monaco (2004 und 2017) und Lyon (2010) haben es in dieser Zeit in die Vorschlussrunde geschafft.
Keine Engländer, Spanier und Italiener
Dass es heuer zwei deutsch-französische Halbfinal-Duelle gibt, bedeutet gleichzeitig, dass keine Klubs aus England, Spanien und Italien vertreten sind. Es ist ein absolutes Novum in der CL-Geschichte. Letztmals war dies 1990/91 der Fall, als der Wettbewerb noch Europacup der Landesmeister hiess (Sieger damals: Roter Stern Belgrad).
Spanische Ära zu Ende
Barcelona, Real Madrid und Atletico Madrid – von diesen Klubs war in den letzten Jahren stets mindestens einer in den CL-Halbfinals vertreten, meist sogar zwei. In diesem Jahr fehlen die spanischen Klubs gänzlich – erstmals seit 13 Jahren.
Rekord: 3 deutsche Trainer – und kein Klopp
Hansi Flick (Bayern), Julian Nagelsmann (Leipzig) und Thomas Tuchel (PSG) – noch nie schafften es 3 Trainer mit der gleichen Nationalität in die CL-Halbfinals. Die Tatsache führt dazu, dass die deutsche Trainer-Gilde den «Final-Hattrick» schaffen wird. In den letzten beiden Jahren war nämlich jeweils Jürgen Klopp mit Liverpool im Endspiel dabei.
Messi und Ronaldo fehlen
Die beiden besten Fussballer der letzten Dekade haben die CL-Halbfinals verpasst. Letztmals war dies vor 14 (!) Jahren der Fall, also 2006. Und auch damals nur, weil sich Lionel Messi im Achtelfinal-Rückspiel verletzt hatte. Weiter interessant: In Sachen CL-Halbfinal-Teilnahmen führt Ronaldo im Direktduell mit Messi mit 11:8. Und auch in Sachen Titeln hat er mit 5:4 die Nase vorne.