Sowohl gegen die Letten aus Liepaja als auch gegen die Finnen aus Kuopio gab sich YB in den bisherigen Qualifikations-Runden keine Blösse. In beiden Duellen blieben die Berner ohne Gegentor und setzten sich mit den Gesamtskores von 4:0 bzw. 5:0 durch. Nun wartet mit dem RSC Anderlecht allerdings ein Gegner von anderem Kaliber.
Auch YB-Trainer Raphael Wicky weiss um die Stärken des Gegners: «Anderlecht ist ein Top-Klub. Die Mannschaft bringt alles mit, ob das physische oder technische Qualitäten sind.»
Diese Qualitäten zeigten die Belgier auch bei ihrem starken Start in die Saison. Fünf Siege stehen nur einer Niederlage gegenüber. In der Quali zur Conference League musste Anderlecht erst eine Runde überstehen. Dort schlug man den estnischen Klub Paide mit 2:0 und 3:0. Und in der Meisterschaft liegen die Belgier nach 4 Spieltagen auf Rang 2.
YB noch ungeschlagen
Verstecken muss sich YB aber nicht. Der Saisonstart lief optimal, gerade die Defensive überzeugt. Erst ein Gegentor mussten die Berner in 9 Pflichtspielen zulassen. Kein Wunder, zeigt sich Goalie David von Ballmoos zufrieden: «Dass wir gleich so starten, hätten wir uns nicht erträumt. Aber es macht unheimlich stolz.» Der 27-Jährige schätzt das YB-Kader, das mit Kastriot Imeri nochmals Zuwachs erhalten hat, als sehr stark ein. Das merke man auch im Training, wo jeder dem anderen zeigen wolle «hey, ich bin da».
Die Meinung von Von Ballmoos teilt auch Wicky. «Ich bin sehr zufrieden mit dem Kader. Es macht Spass mit der Mannschaft zu arbeiten, weil sie bereits seit dem 1. Tag hungrig ist.» Das Ziel von YB ist klar, die Gruppenphase der Conference League soll erreicht werden. Druck verspürt Wicky trotzdem nicht: «Wir sind ambitioniert und wollen in die Gruppenphase.» Trotzdem wisse er auch, dass mit Anderlecht eine schwierige Aufgabe bevorstehe.
Anderlecht mit wichtigem Abgang
Ob Neuzugang Imeri bei YB im Hinspiel im Wankdorf bereits im Aufgebot steht, ist noch unklar. Sicher ist jedoch, wer bei Anderlecht nicht mehr dabei sein wird: Aussenverteidiger Sergio Gomez. Der Spanier machte erst vor wenigen Tagen seinen Transfer zu Manchester City perfekt.
Statt in Bern wird der 21-Jährige, der in der letzten Spielzeit an 22 Toren direkt beteiligt war, also künftig in der Premier League auflaufen. Anderlecht fehlt damit ein wichtiger Spieler aus der letzten Saison. Trotzdem wollen auch die Belgier, die den deutlich höheren Kaderwert als YB aufweisen, zum ersten Mal seit 2018 den Sprung in die Gruppenphase schaffen.