Im Tessin waren die Leute im Umfeld des FC Lugano Ende der letzten Saison gar nicht einmal so unglücklich darüber, dass es nicht für Rang 2 in der Super League reichte, den sich Servette mit einem Punkt Vorsprung sicherte. Weil die Luganesi damit (dank dem Einzug in den Cupfinal) schon sicher wussten, die Gruppenphase eines europäischen Wettbewerbs bestreiten zu dürfen. Erstmals seit 2019, als sie zum zweiten Mal nach 2017 auf zweithöchster europäischer Bühne auflaufen konnten.
Damals resultierten in einer Gruppe mit Malmö, Kopenhagen und Dynamo Kiew drei Punkte nach einem Unentschieden gegen die Schweden und zwei gegen die Ukrainer. Die von Maurizio Jacobacci trainierten Tessiner mussten ihre Kampagne als Tabellenletzte beenden.
Die Premiere 2017 verlief erfolgreicher. Gegen Hapoel Beer Sheva, Viktoria Pilsen und dem FCSB aus Bukarest schaute je ein Sieg heraus, für ein Weiterkommen reichte es aber auch unter Pierluigi Tami nicht.
Wiedersehen mit Amoura
Nun will sich die Mannschaft von Mattia Croci-Torti die dritte Teilnahme in der Europa League erspielen. Die Hürde ist in den Playoffs mit Union Saint Gilloise allerdings beachtlich. Der elffache belgische Meister stiess im letzten Jahr bis in die Viertelfinals der Europa League vor, wo dann Bayer Leverkusen Endstation bedeutete. In den Achtelfinals hatten sich die Belgier gegen Union Berlin durchgesetzt und in der Gruppenphase unter anderen das portugiesische Spitzenteam Braga hinter sich gelassen.
Seit kurzem beschäftigt Saint Gilloise einen, der die Luganesi bestens kennt. Vor einer knappen Woche wechselte Mohamed Amoura für rund vier Millionen Euro vom Tessin in den Süden Brüssels. Der 23-jährige Algerier, der in seinen zwei Saisons in Lugano in 66 Partien 17 Tore erzielt hat, wäre mit seiner Schnelligkeit sicher eine willkommene Alternative für Croci-Torti gewesen.
Die Hauptprobe im Spiel 1 ohne Amoura ist Lugano am Wochenende schon einmal gelungen. In der ersten Runde des Schweizer Cups schossen sich die Luganesi gegen den Zweitligisten Gunzwil warm (7:0).