Wenn vorne die Tore nicht fallen, aber gleichzeitig auch keine kassiert werden, verweisen Fussballerinnen gern auf die Defensive. Das ist auch nach dem 0:0 des Schweizer Nationalteams der Frauen im letzten WM-Test gegen Marokko nicht anders. «Das Wichtigste ist, dass wir kompakt und solid stehen», sagte Gaëlle Thalmann. «Das ist uns gelungen.»
Die Torhüterin, die von Trainerin Inka Grings als Nummer 1 für die WM bestimmt wurde, stellte ihren Wert für das Team beim Auftritt in Winterthur mit starken Interventionen mehrmals unter Beweis. Nicht zuletzt bei ihrer Parade in der Nachspielzeit, als sie nach einem eigenen Fehler die zweite Schweizer Niederlage unter Grings in extremis abwenden konnte. Ein paar Mal sei es heiss geworden, meinte die Freiburgerin. «Aber es gibt uns sicher Selbstvertrauen, dass wir ohne Gegentor geblieben sind. Für alles andere haben wir noch bis am 21. Juli Zeit.»
Grings relativiert
Dann werden die Schweizerinnen in ihrem WM-Auftaktspiel auf die Philippinen treffen. Es ist eine Partie, welche die SFV-Auswahl wohl gewinnen muss, soll das Ziel der Achtelfinalqualifikation nicht bereits nach dem ersten Auftritt zu einem Wunschtraum verkommen. Insofern hätte ein Erfolgserlebnis in Form des ersten Sieges unter der neuen Trainerin Grings im letzten WM-Test sicherlich gutgetan.
Wir sind heute nicht aus der WM ausgeschieden, sondern es geht erst los.
Das streitet die Deutsche auch nicht ab, sie ist aber bestrebt, die Resultate der WM-Vorbereitung zu relativieren und nicht zu stark zu gewichten. Auch sie streicht die Defensive hervor, die im Vergleich zum 3:3 am Freitag gegen Sambia deutlich gefestigter agiert habe. Die Automatismen in der Offensive zu entwickeln, brauche derweil Zeit.
Aber ihre Spielerinnen müssten sich noch mehr getrauen, in die Zweikämpfe zu gehen und Situationen zu kreieren. «Da müssen wir mutiger werden», sagt Grings. «Aber wir sind heute nicht aus der WM ausgeschieden, sondern es geht erst los. Und darauf freuen wir uns sehr.»