- Marokko qualifiziert sich an der WM 2022 in Katar für den Achtelfinal.
- Die Afrikaner bezwingen die bereits ausgeschiedenen Kanadier dank frühen Toren mit 2:1 und stehen erstmals seit 1986 wieder in der K.o.-Phase einer WM.
- Weil Kroatien und Belgien im zweiten Spiel der Gruppe F 0:0 spielen, ist Marokko gar Gruppensieger.
- Im Achtelfinal vom Dienstag trifft man damit auf Spanien.
Die marokkanischen Fans konnten im Stadium 974 schon früh mit dem Feiern beginnen. Nach dem 2:0-Exploit gegen Belgien und dem 0:0 gegen Kroatien hätte den Underdogs im abschliessenden Spiel der Gruppe E auch ein Remis gegen Kanada gereicht, um in die Achtelfinals einzuziehen. Trotzdem starteten sie mit einem Feuerwerk.
Schon in der 4. Minute nahmen sie ein Geschenk von Kanadas Goalie dankend an: Nach einem nicht idealen Rückpass zu ihm spielte Torhüter Milan Borjan einen mehr als nicht idealen Ball nach vorne, der direkt in den Füssen von Hakim Ziyech landete. Der Chelsea-Akteur verwandelte den vermeintlichen Befreiungsschlag mit einem Lupfer mühelos zum 1:0.
Nach diesen Startschwierigkeiten fanden die Kanadier zwar etwas besser ins Spiel, doch die Spannung schien bei ihnen wegen des bereits feststehenden Outs nicht mehr so hoch. So präsentierten sie sich auch beim 2:0 überfordert: In der 23. Minute kam ein langer Ball zu Youssef En-Nesyri, der entwischte der «Ahornblätter»-Defensive mühelos und traf ins Schwarze. Somit war mit Marokkos Achtelfinal-Quali schon früh zu rechnen.
1. Eigentor dieser WM
Kurz vor der Pause musste das Team von Trainer Walid Regragui jedoch einen kleinen Rückschlag einstecken. Nayef Aguerd lenkte eine Hereingabe unhaltbar ins eigene Tor ab und sorgte so unfreiwillig fürs 1:2 (40.). Das 1. Eigentor dieser WM und der 1. Gegentreffer für Marokko sollten am Ende aber ohne Bedeutung bleiben.
Wenig später wurde das vermeintliche 3:1 wegen Abseits aberkannt – und das blieb lange das letzte Highlight. Nach der unterhaltsamen 1. Hälfte flachte das Spiel markant ab – erst 20 Minuten vor Ende setzte Kanada noch zu etwas Offensivpower an. Highlight von dieser Phase war ein Kopfball von Atiba Hutchinson, der an die Lattenunterkante prallte. Von da fand die Kugel ihren Weg auf, aber eben nicht ganz über die Torlinie.
So blieb es trotz der bescheidenen Vorstellung in der 2. Halbzeit bis zum Ende beim 2:1-Sieg für Marokko. Die Nordafrikaner jubelten damit – wie quasi schon von Beginn weg – über ihre 1. Achtelfinal-Quali seit 36 Jahren. Weil Kroatien und Belgien im Parallelspiel 0:0 spielten, zieht man gar als Gruppensieger in die K.o.-Runde ein. «Wir haben Geschichte geschrieben», sagte Spielmacher Ziyech.
So geht's weiter
Im Kampf um die Runde der letzten Acht trifft Marokko am Dienstag auf Spanien. Kroatien spielt tags zuvor gegen Japan.