Am Freitag steigt in der Gruppe G das entscheidende Spiel zwischen der Schweiz und Serbien. Die Serben brauchen einen Sieg für die Achtelfinal-Qualifikation, der Nati dürfte bereits ein Unentschieden reichen.
Vor 4 Jahren an der WM in Russland wurde um diese Affiche eine riesige Polemik entfacht – auch schon im Vorfeld. Davon ist 48 Stunden vor der Begegnung im serbischen Blätterwald noch nichts zu sehen.
Sportal: Ein Vlahovic, der Hoffnung gibt
Die serbische Zeitung Sportal – in etwa vergleichbar mit dem Blick in der Schweiz – schildert unter anderem die Trainingseindrücke eines Journalisten vor Ort. Dieser zeigt sich sehr angetan von Dusan Vlahovic, dem zuletzt angeschlagenen Juventus-Stürmer, der gegen Kamerun gefehlt hat:
«Wieder war Sportal direkt vor Ort, und wir konnten sehen, dass unsere Jungs – jene, die nicht gegen Kamerun gespielt haben – weiterhin fleissig arbeiten. Wir waren während 15 Minuten im Training dabei, denn nur so viel ist erlaubt. Neben Toren unserer Jungs sahen wir einen gut aufgelegten Dusan Vlahovic, der «bissig» war, als sei er im Ernstkampf. Er wollte Tore erzielen, verlangte den Ball. Der Körpersprache nach können wir sagen, dass er ziemlich bereit ist für neue Herausforderungen.»
Kurir: Ein wenig Hadern mit dem Schiedsrichter
Der auflagenstarke, boulevardeske Kurir prangert vor dem «Spiel der Entscheidung» die Durchlässigkeit der serbischen Abwehr an und hofft auf Tore der gut bestückten Offensive:
«Was Trainer Dragan Stojkovic besonders umtreiben muss und die Journalisten aus Serbien besonders besorgt, ist die Tatsache, dass unser Team in nur zwei Spielen nicht weniger als fünf Tore kassiert hat. Ja, ja … Sie haben richtig gelesen – fünf Stück. Das ist zu viel. Wirklich zu viel.»
«Das Prunkstück der Schweiz ist die Abwehr. Es bleibt die Frage, ob Mitrovic, Tadic, Milinkovic-Savic, Kostic & Co. bereit sind, auf diese Herausforderung zu antworten. Auf dass der Angriff erneut der bessere Teil des Teams ist und wir aus Trotz und auf die beschwerlichere Art das verwirklichen, was sich die ganze Nation wünscht. Und das ist ein Sieg gegen die Schweiz und ein Vordringen in die Achtelfinals.»
Das Tandem mit den wunderbaren Innenverteidigern Akanji und Elvedi ist definitiv das stärkste Glied dieses Teams.
Mit Blick auf die Schweiz schwärmt der Kurir von der Innenverteidigung der Nati und stichelt etwas gegen Schiedsrichter Ivan Barton, der das Spiel Brasilien – Schweiz leitete:
«Die Abwehr ist zweifellos der beste Teil der Schweizer Nationalmannschaft. Das Tandem mit den wunderbaren Innenverteidigern Akanji und Elvedi ist definitiv das stärkste Glied dieses Teams. Wäre der iranische Schiedsrichter gegen Brasilien allerdings ein wenig gerechter gewesen, hätte zumindest einer dieser beiden eine gelbe Karte erhalten müssen und wäre so gegen Serbien gesperrt gewesen.»
Politika: Die offenen Arme des Dusan Tadic
Weit weniger boulevardesk als der Kurir kommt die Zeitung Politika daher. Sie ist ein wenig mit der NZZ in der Schweiz zu vergleichen. Bei Politika kommt Spielmacher Dusan Tadic zu Wort. Der Offensivmann von Ajax Amsterdam sagt unter anderem:
«Wenn mir jemand angeboten hätte, dass uns ein Sieg gegen die Schweiz in die Achtelfinals führt, hätte ich das mit offenen Armen angenommen.»