Am vergangenen Samstag ist für Alayah Pilgrim eine lange Leidenszeit zu Ende gegangen. Die 21-jährige Stürmerin der AS Roma kam beim 1:1 in Mailand gegen Inter zu ihrem ersten Einsatz seit viereinhalb Monaten.
Ein Knorpelschaden im linken Knie hatte die Aargauerin ausser Gefecht gesetzt. «Die Verletzung war nicht einfach, auch psychisch, weil sie so viel Geduld erforderte und die Fortschritte klein und erst spät ersichtlich waren», sagt Pilgrim im Gespräch mit SRF.
«Glücklich, den Schritt gegangen zu sein»
Sie sei nervös gewesen, als sie in der 81. Minute endlich wieder in einem Ernstkampf mittun konnte. «Es war hektisch, aber ich bin gut gestartet. Ich hatte ein paar gute Aktionen und ich habe mich wohl gefühlt.»
Wohl fühlt sich Pilgrim in Rom, das sie seit Anfang Jahr ihr zweites Zuhause nennt, ganz allgemein. «Es ist eine andere Welt. Kulturell, menschlich, aber auch fussballerisch. Es ist alles ein bisschen ruhiger. Man spürt den südländischen Lebensstil», so die ehemalige FCZ- und FCB-Akteurin.
Rom hin oder her, Pilgrim hat ihre Zelte nicht wegen des «Dolce Vita» im Süden aufgeschlagen. Sie will dazulernen. Dafür sei sie am perfekten Ort: «Ich kann mich hier weiterentwickeln – sowohl fussballerisch als auch persönlich. Ich habe meine Komfortzone verlassen, lebe zum ersten Mal alleine. Ich bin glücklich, dass ich diesen Schritt gegangen bin.»
Vorfreude auf die Champions League
Am Dienstag startet die AS Roma in die Champions-League-Gruppenphase. Auf dem Weg dorthin wurde Servette Chênois ausgeschaltet. Zu Beginn messen sich die Römerinnen mit Wolfsburg; die weiteren Gegner heissen Lyon und Galatasaray.
Pilgrim, die schon mit dem FC Zürich «Königsklassen»-Luft schnupperte, darf mit einem Einsatz liebäugeln. «Es ist sehr aufregend. Ich freue mich unglaublich. Wir haben eine schwierige Gruppe, aber wir sind zuversichtlich.»
Ein Faktor gegen Wolfsburg am Dienstag dürfte der römische Heimvorteil sein. «Wir haben coole Fans. Es ist sehr schön, vor einer solchen Kulisse zu spielen. Das setzt Energie frei, wenn man von den Zuschauenden gepusht wird. Aber am Ende stehen wir auf dem Platz – wir müssen es richten.»
Was Pilgrim über die anstehenden Spiele mit dem Schweizer Nationalteam sagt, erfahren Sie im Video unten.