Als Patrick Foletti am 1. Januar 2012 bei der Schweizer Nationalmannschaft Willi Weber als Goalietrainer ablöste, hiess der Nati-Coach noch Ottmar Hitzfeld und das Tor wurde von Diego Benaglio gehütet. Nach der WM 2014 stieg dann Yann Sommer zur neuen Nummer 1 auf – und blieb es 10 Jahre lang.
Vor 2 Wochen folgte der Wechsel von Sommer zur langjährigen Nummer 2 Gregor Kobel. Der Zürcher ist somit die dritte Nummer 1 im Schweizer Tor in der Ära Foletti.
Gewachsen als Goalie und als Führungspersönlichkeit
«Ich bin noch immer der glücklichste Goalietrainer der Welt», sagt Foletti am Dienstag im Vorfeld der Nations-League-Partie der Schweiz gegen Dänemark. Was der Tessiner damit meint, ist offensichtlich: Der 50-Jährige verliert zwar mit dem aus der Nati zurückgetretenen Sommer einen Weltklasse-Goalie. Dieser wird aber in der Person von Kobel mit einem nicht minder hochklassigen Torhüter ersetzt.
«Gregi ist reifer geworden. Er bringt eine unheimliche Brutalität auf den Platz. Er hat eine grosse Präsenz und ist auch als Führungspersönlichkeit gewachsen», sagt Foletti über den Keeper von Borussia Dortmund. Kobel sei überragend in der Verteidigung des eigenen Tores und habe sich auch im Spielaufbau enorm gesteigert. «Mit seiner Präsenz bringt er auch einen Mehrwert in der Raumverteidigung, an welcher wir seit längerem arbeiten», so Foletti weiter.
Ein neues Kapitel
Kobel fühlt sich schon seit einigen Jahren bereit für den Posten des Schweizer Stammkeepers und hat seine Ambitionen diesbezüglich in der Vergangenheit auch angemeldet. «Es ist normal, dass ein junger, talentierter Sportler Ansprüche hat», sagt Foletti. Er sei nun «gottenfroh», dass der Wechsel im Schweizer Tor abgeschlossen sei und jetzt «kommt ein neues Kapitel».
Am Donnerstagabend in Kopenhagen kann Kobel gegen Dänemark (ab 20:10 Uhr live auf SRF info und in der SRF Sport App) in seinem erst sechsten Nati-Match zeigen, dass er bereit ist für dieses neue Kapitel.