Dank seinen überragenden Paraden sicherte Yann Sommer das 0:0 gegen Italien. Vor allem den gehaltenen Penalty von Jorginho galt es am Sonntag herauszuheben. Der 32-Jährige kommentierte seine Tat im SRF-Interview so: «Ich habe natürlich schon ein wenig analysiert. Er hat zwei Arten zu schiessen. Bei einer davon macht er diesen Sprung. Wenn man ihm eine Bewegung gibt, wechselt er die Ecke. Deshalb bin ich so lange wie möglich stehen geblieben.»
In der Bundesliga zittert keiner vor Sommer
Es wurden unweigerlich Erinnerungen wach an die beiden gehaltenen Penaltys von Sergio Ramos im November 2020. Weil Sommer im EM-Achtelfinal auch den entscheidenden Versuch von Superstar Kylian Mbappé entschärfte, dürfte ihn von nun an eine gewisse Aura umgeben.
Das war nicht immer bzw. ist nicht überall so. In der Bundesliga begleitet Sommer seit jeher eine Fangquote unter dem Durchschnitt (12,5 Prozent). So parierte er zwar im 2. Einsatz nach seinem Wechsel 2014 zu Borussia Mönchengladbach den Penalty von Admir Mehmedi. Doch danach folgte eine Durststrecke. Erst ein Jahr später war er wieder erfolgreich.
Insgesamt verschossen gegen den Gladbach-Keeper bei 32 Versuchen 4 Spieler. 2 davon trafen das Tor nicht, nur 2 Schüsse hielt Sommer. Die letzten 7 Elfmeter waren drin.
In Basel war Sommer ein Penalty-Spezialist
Interessanterweise galt der 1,83 m grosse Sommer zu seinen Zeiten beim FC Basel als Penalty-Killer. Diesen Ruf erarbeitete er sich in der Saison 2012/13. Auf dem Weg in den Halbfinal der Europa League parierte er gegen Roman Shirokov (Zenit St. Petersburg, Achtelfinal) und Tom Huddlestone (Tottenham, Elfmeterschiessen im Viertelfinal). Zudem schoss Emmanuel Adebayor über das Tor.