«Die Antwort kommt auf dem Platz. Das habe ich, das hat das Team heute einmal mehr gezeigt», sagte Nati-Captain Granit Xhaka nach dem 3:0 gegen Andorra. Es war erneut kein berauschendes Spiel der Schweiz, doch der Output stimmte diesmal.
Seit dem Remis gegen den Kosovo und den kontroversen Aussagen von Xhaka («Die ganze Woche über hatten wir wenig Tempo im Training – so sind wir dann auch aufgetreten») hatte die Nati turbulente Tage erlebt.
Der Captain steht weiterhin hinter dem Inhalt seiner Aussage – er gab nach dem Andorra-Spiel aber zu, dass der Zeitpunkt und die Art nicht optimal gewesen seien. «Ich hätte es früher intern ansprechen sollen. Aber ich bin leider so, wie ich bin.» Er hoffe, dass der Trainer und die Mannschaft dies nicht persönlich genommen haben. Seine Aussagen «waren aber auch etwas ein Weckruf ans Team und an mich». Es sei wichtig, dass man das alles besprochen habe.
Es zeigt, dass wir manchmal Reibungen brauchen, um auf dem Platz wieder abzuliefern.
Der Weckruf des 30-Jährigen scheint in Sitten gegen Andorra funktioniert zu haben. «Wir wussten, dass wir in der zweiten Halbzeit mehr machen und das Tempo erhöhen müssen. Das haben wir sehr gut gemacht», so Xhaka, der den Assist zum 1:0 gab und das 2:0 selber erzielte.
Auch Renato Steffen sprach von einem «Steigerungslauf» und war nach der erfolgreichen Reaktion aufs Kosovo-Spiel «nach schwierigen Tagen» zufrieden. «Es zeigt, dass diese Mannschaft lebt und wir manchmal Reibungen brauchen, um auf dem Platz wieder abzuliefern.» Intern habe man nach dem ganzen Trubel besprochen, dass von jedem – ob jung oder alt – mehr kommen müsse. Das ist gelungen. «Deshalb bin ich heute sehr stolz auf die Mannschaft.»
Auch Trainer Murat Yakin zeigte sich nach dem Pflichtsieg zufrieden. «Es war ein zäher Beginn, und es brauchte Geduld.» Von der ganzen Thematik um Xhaka und seiner Kritik bzw. seiner «Anregung» und einem «Bedürfnis» nach Reibungen im Team, wollte der Coach aber nicht mehr viel wissen. Das Thema ist für ihn abgeschlossen.