Schenkt man den Statistiken von Swiss Football Data Beachtung, birgt die neue Saison der Super League nur bedingt Spannung: YB wird Meister, die Grasshoppers müssen den Gang in die Challenge League antreten.
Um zu dieser Prognose zu kommen, stützt sich das Modell auf fast 2000 Spiele der Super League und Daten aus einem Zeitraum der letzten 10 Jahre. Nebst dem ELO-Wert, einer Wertungszahl, die sich mit der Spielstärke der Teams beschäftigt, berücksichtigt das Modell bei seinen Berechnungen auch die Punktgewinne bei Heim- und Auswärtsspielen und den durchschnittlichen Marktwert der einzelnen Spieler.
Titelkandidat: Es kann nur einen geben
Der Favorit auf den Titel kommt aus der Hauptstadt. Diese Prognose überrascht nicht. Seit der Wachablösung im Schweizer Fussball vor 3 Jahren konnte YB seinen Vorsprung – mit Ausnahme der Saison 2019/20 – jedes Mal vergrössern; in der letzten Saison betrug das Polster satte 31 Punkte. Und den einzigen prominenten Abgang, jenen von Trainer Gerardo Seoane, kompensierten die Berner mit dem nicht weniger bekannten David Wagner.
Herausforderer: Findet der FCB zu alter Stärke?
Nachdem beim FC Basel in der Führungsetage Ruhe eingekehrt zu sein scheint, stellt sich die Frage nach der sportlichen Wettbewerbsfähigkeit der Mannschaft. Diese besticht durch ein breites Mittelfeld und der Leih-Verpflichtung von Inter-Jungtalent Sebastiano Esposito. Unklar sind die Verhältnisse hingegen in der Basler Verteidigung, wo nebst Timm Klose und Jasper van der Werff mit Silvan Widmer auch eine 3. Stammkraft den Klub verliess.
Überraschungen: Servette und Lugano vor der Bestätigung
In der letzten Saison zeigten die vermeintlichen Aussenseiter aus Genf und Lugano, was mit einem starken Kollektiv möglich ist. Zwar konnten die Genfer ihre Mannschaft praktisch behalten, jedoch sind auch keine namhaften Zuzüge dabei. Anders sieht es im Tessin aus, wo Routinier Alexander Gerndt durch Demba Ba ersetzt wurde. Ob der Ex-Chelsea-Stürmer ausreicht, um unter der Leitung des neuen Trainers Abel Braga den 4. Platz zu verteidigen?
Das Modell spricht übrigens gegen die beiden Teams und für Lausanne und den FCZ. Werden die Westschweizer und die Stadtzürcher trotz der vielen Abgänge und der neuen Trainer zur grossen Überraschung der Saison? Einzig Cupsieger Luzern hält sich gemäss den Prognosen wie in der Vorsaison solid im Mittelfeld.
Abstiegskampf: Aufsteiger gegen Barrage-Teilnehmer
Sion-Neuzugang Luca Zuffi hat jüngst betont, dass für die Walliser der Klassenerhalt das Ziel sei. Dieser Zielsetzung dürften sich Aufsteiger GC und auch der FC St. Gallen anschliessen, der seine gewichtigen Abgänge primär mit jungen Spielern kompensiert hat. So muss St. Gallen gemäss dem Modell in der Barrage antreten. Sion gelingt der Klassenerhalt, Aufsteiger GC steigt direkt wieder ab.
Blickt man hingegen auf die Resultate der Saisonvorbereitung, scheinen die SL-Teams bereit zu sein: Lugano holte gegen den italienischen Meister Inter jüngst ein Unentschieden, St. Gallen schlug Bilbao, Lausanne den Kooperationsverein aus Nizza und die Young Boys zeigten Feyenoord den (Schweizer) Meister.