Die Hälfte der SL-Klubs hat das Teamtraining wieder aufgenommen. Nicht so der Tabellen-Neunte Xamax. «Individuell können die Spieler im Stadion trainieren», sagt Raphaël Nuzzolo. Für das Mannschaftstraining sei es seiner Meinung nach zu früh.
Der 36-jährige Routinier würde einen Saisonabbruch begrüssen. «Ich sehe keinen Sinn darin, weiterzuspielen», so Nuzzolo. Die TV-Einnahmen seien für die Schweizer Klubs zu gering, um den Betrieb wieder aufzunehmen.
Da fehlt mir zuviel, um an die Leistungsgrenze zu gehen.
Nuzzolo will Liga auf 12 oder 14 Teams aufstocken
Nuzzolo sieht den Zeitpunkt gekommen, etwas zu verändern: «Meine Meinung ist, dass wir die Liga auf 12 oder sogar 14 Teams aufstocken sollten.» Das Argument, dass er mit Xamax einfach nicht absteigen wolle, lässt er nicht gelten. «Wenn ich Angst hätte, abzusteigen, wäre ich nicht bei Xamax», sagt der Neuenburger. Er habe 15 Jahre lang gegen den Abstieg gespielt.
Nuzzolo bedauert, dass in der Fussball-Liga anders als im Eishockey keine Einigkeit herrsche. «Jeder Klub hat eine eigene Meinung, jeder denkt an sich selbst, das ist schade.» Klubs wie YB oder Basel müssten keine finanzielle Hilfe in Anspruch nehmen. Xamax dagegen müsste das Geld wohl annehmen und hätte danach Schwierigkeiten, das Darlehen zurückzuzahlen.
Offene Zukunft
Sollte es jedoch bald wieder losgehen, werde er bereit sein. «Ich warte auf den Entscheid der Liga am 29. Mai.» Nuzzolos Vertrag läuft am 30. Juni aus. Seine Zukunft ist offen. Erst im September wieder einzusteigen, erachtet er für sich persönlich als schwierig, da die Form leide. Seine Karriere auf dem Rasen beenden zu können, sei aber nicht zwingend nötig.
Ohnehin mache Fussball, den er über alles liebe, für ihn nur mit Fans richtig Sinn. Deshalb habe er letztes Wochenende auch die Bundesliga nicht verfolgt. Nuzzolo: «Ich spiele für die Emotionen und um die Fans zu hören. Da fehlt mir zu viel, um an die Leistungsgrenze zu gehen.»