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Schweizer Bilanz gegen England Türkyilmaz' Penalty, die Spuckaffäre und spärliche Siege

England ist alles andere als der Lieblingsgegner der Schweiz. Wir nehmen die Zahlen vor dem Viertelfinal-Rendez-vous am Samstag an der EURO 2024 unter die Lupe.

Fussballspieler im roten Trikot erleidet einen Angriff während eines Spiels.
Legende: Gab an der EURO vor 20 Jahren tagelang zu reden Alex Frei unterzieht Steven Gerrard einem Feuchtigkeitstest. SRF

Der Blick in die Statistikbücher offenbart aus Schweizer Sicht für den EM-Viertelfinal nichts Gutes. In bislang 27 Partien gab es gegen England, das Geburtsland des Fussballs, 19 Niederlagen, 5 Unentschieden und nur 3 Siege für die Nati. 2 davon gehen auf Freundschaftsspiele in grauer Vorzeit zurück (1938 und 1947).

Und auch der letzte Erfolg ist immerhin schon 43 Jahre her: In der WM-Qualifikation gelang 1981 unter Trainer Paul Wolfisberg im vollen St. Jakob-Park ein 2:1. Alfred Scheiwiler und Claudio Sulser trafen für die Schweiz.

1996 in besserer Erinnerung als 2004

Das Kräftemessen in Düsseldorf wird bereits das dritte an einer EM. 1996 und 2004 trafen die beiden Nationen in der Gruppenphase aufeinander. Mit unterschiedlichem Ausgang:

  • 1996: Im Eröffnungsspiel der EM im eigenen Land verpassen die Engländer den Sieg. Die Führung Alan Shearers gleicht Kubilay Türkyilmaz vor knapp 80'000 Zuschauenden im Wembley in der 83. Minute vom Penaltypunkt aus. Die Partie endet 1:1.
  • 2004: In Portugal fängt sich die Schweiz gegen die «Three Lions» drei Gegentore ein und kommt beim 0:3 zünftig unter die Räder. Der blutjunge Wayne Rooney bezwingt Jörg Stiel zweimal, Steven Gerrard ist für den Endstand besorgt. Gerrard wird während der Partie von Alex Frei angespuckt – die «Spuckaffäre» nimmt in der Folge ihren Lauf.

Das Duell Schweiz - England in Zahlen

Schweiz England
Fifa-Ranking 19 5
Teilnahmen an EM-Endrunden 6 11
Bestes Resultat Viertelfinal (2021) Final (2021)
Bester Torschütze in der Quali Zeki Amdouni (6) Harry Kane (8)
Rekordspieler Granit Xhaka (129) Peter Shilton (125)
Rekordtorschütze Alex Frei (42) Harry Kane (64)

In jüngerer Vergangenheit hatte die Schweiz wenig Grund zur Freude. Zweimal mass man sich in der EM-Quali mit den Engländern, wobei einzig beim Nati-Debüt Granit Xhakas 2011 im Wembley etwas Zählbares resultierte: Dank zwei Freistosstoren Tranquillo Barnettas führte die Schweiz 2:0 und entführte letztlich mit dem 2:2 einen Punkt. 2014/15 setzte es zweimal ein 0:2 ab.

Video
Archiv: Die Schweiz ringt England im Wembley ein 2:2 ab
Aus Tagesschau vom 04.06.2011.
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 8 Sekunden.

Der letzte Ernstkampf datiert vom 9. Juni 2019. Im Spiel um Platz 3 in der Nations League verlor die Schweiz nach 120 torlosen Minuten im Penaltyschiessen 5:6.

Legionäre: Bei England Mangelware, bei der Schweiz Normalität

Aktuell hat das Team von Murat Yakin allerdings einige Argumente auf seiner Seite. Obwohl die Nati über das Turnier gesehen nur 48 Prozent Ballbesitz aufweist, zeigt sie sich effizient und hat bereits 7 Treffer erzielt. England bringt es zwar auf eine Ballbesitzquote von 60 Prozent, macht aber wenig daraus: 4 Tore gab es in 4 Spielen zu bejubeln, je 2 für Harry Kane und Jude Bellingham.

Interessantes Detail am Rande: Kane (Bayern München) und Bellingham (Real Madrid) sind auch die einzigen Legionäre im Kader von Gareth Southgate, der sonst ausschliesslich auf Spieler aus der Premier League zurückgreift. Ganz anders sieht es diesbezüglich bei der Schweiz aus: Nur Renato Steffen (Lugano) verdient sein Geld in der Super League, alle anderen Akteure sind im Ausland tätig (per 1. Juli auch Ardon Jashari, der von Luzern zu Brügge wechselt).

SRF zwei, Sportlive, 29.06.2024, 17:10 Uhr ; 

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