Am kommenden Donnerstag, einen Tag vor Murat Yakin, gibt Julian Nagelsmann sein vorläufiges Aufgebot für die Heim-EM bekannt. Dafür in Frage kommen beim Schweizer Gruppengegner auch diverse Spieler, die mit Dortmund und Bayern in der Champions League überzeugt haben, zuletzt aber nicht Teil der DFB-Elf waren.
Besonders die BVB-Personalien sorgen für Diskussionen. Wird Nagelsmann vom Königsklassen-Finalisten wirklich nur wie bei den erfolgreichen März-Länderspielen Stürmer Niclas Füllkrug berufen?
Hummels und Schlotterbeck mit Werbung in eigener Sache
Mats Hummels, der in den beiden Champions-League-Halbfinalspielen gegen PSG zur Hochform auflief, liebäugelt selber noch mit einer Nominierung, rührte aber auch kräftig die Werbetrommel für seinen Innenverteidiger-Kollegen Nico Schlotterbeck. «Wenn er am Ende mitfährt, freue ich mich fast genauso, wie wenn ich mitfahre. Deutschland wird an ihm noch viele Jahre sehr viel Freude haben», sagte Hummels.
Nagelsmann nominierte zuletzt bei den Siegen gegen Vize-Weltmeister Frankreich (2:0) und Erzrivale Niederlande (2:1) streng nach Leistung. Einige Überflieger des VfB Stuttgart schafften es ins Team. Es ist nur schwer vorstellbar, dass der 36-Jährige alles wieder über den Haufen wirft. Doch kommt er jetzt ernsthaft an Schlotterbeck und Hummels vorbei und beruft stattdessen etwa Robin Koch von Eintracht Frankfurt?
Wacklige Bayern-Personalien
Es stellt sich ausserdem die Frage, ob der zuletzt aussortierte Bayern-Mittelfeldspieler Leon Goretzka noch auf den EM-Zug aufspringen kann. Das Thema Serge Gnabry hat sich wegen eines Muskelbündelrisses, erlitten im Champions-League-Halbfinal-Rückspiel gegen Real Madrid, ziemlich sicher bereits erledigt. Leroy Sané, der diese Saison immer wieder mit einer Schambein-Verletzung kämpfte, dürfte dagegen dabei sein.
Für das Turnier (14. Juni bis 14. Juli) darf Nagelsmann maximal 26 Spieler aufbieten. Sein endgültiges Kader muss er wenige Stunden nach der EM-Generalprobe gegen Griechenland in Mönchengladbach am 7. Juni bei der Uefa melden. Zuletzt tendierte Nagelsmann dazu, nicht alle Plätze auszuschöpfen. «Ich bin generell eher bei 23, ich kann aber alle Argumente auch für 26 verstehen», hatte er im April gesagt.