Jason Joseph triumphierte im letzten Final-Event in der Istanbuler Ataköy Arena in 7,41 Sekunden überlegen. Der 24-Jährige, der wegen seiner Grösse am Start nicht mit den Besten mithält, setzte sich bald einmal an die Spitze und zog regelrecht davon.
Der Pole Jakub Szymanski büsste 15 Hundertstel ein, Just Kwaou-Mathey aus Frankreich sogar deren 18. Eine Weltreise in einem Kurz-Sprint. Dabei stand Joseph eigentlich unter Druck:
- Einerseits wollte er dem «Grossanlass-Komplex» ein Ende setzen. Seit der WM 2019 in Doha hatte er in der Elite-Kategorie nie jene Leistung gezeigt, die in ihm steckt.
- Andererseits reiste er als Favorit in die Türkei.
Doch der Schweizer U23- und U20-Europameister blieb cool und liess sich die erste Medaille an einen internationalen Event bei den «Grossen» umhängen. «Die Medaille bedeutet mir echt sehr viel», betonte er im SRF-Interview. «Ich bin auch froh, dass der Schweizer Rekord im Final kam.»
Der Grosserfolg dürfte Joseph auf seinem neu eingeschlagenen Weg bestärken: Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren trainiert der Baselbieter mit karibischen Wurzeln im Winterhalbjahr nicht mehr in Florida; er blieb am Rheinknie. Und war trotzdem – oder eben genau deshalb – so schnell wie noch nie.