Mit «K. V. Switzer» hatte sich Kathrine Switzer für den Boston-Marathon am 19. April 1967 eingetragen – niemand schöpfte Verdacht. Doch als die damals 20-Jährige das Rennen in Angriff nahm, war die Entrüstung gross. Denn Läufe über 800 m waren für Frauen zu dieser Zeit verboten.
Vom Renndirektor angefeindet
Renndirektor Jock Semple versuchte nach einigen Kilometern höchstpersönlich, die Amerikanerin am Weiterlaufen zu hindern. «Get the hell out of my race and give me those numbers!» («Verzieh dich aus meinem Rennen und gib mir diese Nummern!») schrie er und rempelte Switzer an. Diese wurde jedoch von ihrem damaligen Freund, einem Hammerwerfer, beschützt und beendete das Rennen.
Damit sorgte Switzer weltweit für Schlagzeilen und wurde zur Pionierin. Sie lief weiterhin inoffiziell Rennen, denn es dauerte bis 1972, ehe Frauen in Boston startberechtigt waren. An Olympia dürfen Frauen die Marathon-Distanz übrigens erst seit 1984 absolvieren.
2017 nahm Switzer im Alter von 70 Jahren noch einmal in Boston teil – mit derselben Startnummer wie 1967.