- Mujinga Kambundji kommt zum Auftakt der Diamond League in Xiamen (CHN) noch nicht richtig auf Touren.
- Die Bernerin belegt über 200 m in 23,51 Sekunden den letzten Platz.
- Über 300 m Hürden stellt der Norweger Karsten Warholm einen Weltrekord auf.
- Stabhochspringer Armand Duplantis bleibt die 6-Meter-Marke für einmal verwehrt.
Das erste Diamond-League-Meeting des Jahres war für Mujinga Kambundji gleichbedeutend mit einer ersten Standortbestimmung über 200 m. Neben Amy Hunt war die Bernerin in Xiamen die einzige Europäerin im Feld, das mit Shericka Jackson (JAM) und Jenna Prandini (USA) zwei prominente Namen aufwies.
Kambundji kam stark aus den Blöcken und hielt bis Mitte der Kurve gut mit. Auf der Zielgeraden musste sie dann eine Konkurrentin nach der anderen vorbeiziehen lassen. Mit 23,51 Sekunden blieb ihr am Ende nur Rang 9. Auf Siegerin Anavia Battle aus den USA büsste sie satte 1,1 Sekunden ein. Weltmeisterin Jackson (22,79), die erstmals seit ihrem Olympia-Forfait letzten Sommer wieder in Erscheinung trat, und Prandini (22,97) schnappten sich die Plätze 2 und 3.
Nach einer äusserst erfolgreichen Hallensaison mit EM-Silber und WM-Gold über 60 m hat Kambundji über die halbe Bahnrunde noch Luft nach oben. Bis zum Saisonhöhepunkt – die WM in Tokio im September – bleibt der 32-Jährigen aber noch genügend Zeit, um sich auch über 200 m wieder an ihre Top-Zeiten heranzutasten. Vor einem Jahr hatte Kambundji die Saison Ende April in China in 23,39 Sekunden eröffnet und wurde knapp zwei Monate später in Rom Europameisterin über 200 m.
Weltrekord für Warholm
Für ein spätes Highlight war Karsten Warholm besorgt. Zum Abschluss des Meetings trat der Norweger über die 300 m Hürden an. Eine selten gelaufene Distanz, die ihm offenbar aber besonders behagt. In 33,05 Sekunden gewann er nicht nur das Rennen souverän, sondern unterbot die von ihm aufgestellte Weltrekord-Marke aus dem Jahr 2021 um 21 Hundertstel.
Keine 6 Meter für Duplantis
Im Stabhochsprung der Männer hiess der Sieger – wie könnte es anders sein – Armand Duplantis. Der Schwede zeigte aber einen für seine Verhältnisse verhaltenen Wettkampf. Er überquerte als einziger Athlet (und ohne Fehlversuch) 5,92 m, was ihm bereits zum Tagessieg reichte. In der Folge scheiterte er dreimal an der Höhe von 6,01 m. In Nanjing hatte er sich den Hallen-WM-Titel mit überquerten 6,15 m geholt – mit seinem 102. Sprung über die 6-Meter-Marke.
Über die 110 m Hürden setzte es für Grant Holloway eine Enttäuschung ab. Der US-amerikanische Olympiasieger und dreifache Weltmeister führte das Rennen lange an, kam dann aber aus dem Tritt und musste mit dem letzten Rang vorliebnehmen. In der Halle ist Holloway über 60 m seit 11 Jahren ungeschlagen. Den Sieg in Xiamen sicherte sich sein Landsmann Cordell Tinch, der in 13,06 Sekunden eine Jahresweltbestleistung aufstellte.
Kein hochklassiger 100-m-Final
Im Hochsprung der Frauen war Jaroslawa Mahutschich wenig überraschend die Alleinunterhalterin. Die Ukrainerin übersprang als einzige Athletin 1,97 m. In der Folge liess sie sich die Latte auf 2,03 m legen. Eine neue Saisonbestleistung schaute für die 23-Jährige aber nicht heraus, sie riss dreimal.
Das 100-m-Rennen der Männer gewann Akani Simbine. Der Südafrikaner blieb in 9,99 als einziger unter der 10-Sekunden-Marke. Der 31-Jährige ist heuer aber auch schon 9,90 gelaufen, was mit einer persönlichen Bestzeit von 9,82 eher seinen Ansprüchen entsprechen dürfte.