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Entscheid gefallen Dominic Lobalu darf für die Schweiz antreten – ab 2026

World Athletics hat entschieden, dass Dominic Lobalu ab dem 6. April 2026 für die Schweiz starten darf.

Das National Review Panel von World Athletics hat auf das im April eingereichte Gesuch von Swiss Athletics reagiert und entschieden, dass Dominic Lobalu grundsätzlich ab dem 6. April 2026 für die Schweiz an internationalen Meisterschaften teilnehmen kann.

Die Startberechtigung für den geflüchteten Mittel- und Langstreckenläufer hängt damit nicht von seiner Einbürgerung ab, die aufgrund gesetzlicher Fristen frühestens Ende 2031 möglich gewesen wäre. Die Startberechtigung erfolgt unter Auflagen. Es wird verlangt, dass Lobalu seine Bindung zur Schweiz weiter festigt.

«Widerspricht den Werten des Sports»

Swiss Athletics findet die dreijährige Wartefrist für Lobalu zu lang. Der Präsident Christoph Seiler begrüsst einerseits den Fakt, dass Lobalu dereinst die Schweizer Farben vertreten darf. Andererseits hält er fest: «Wir sind der Ansicht, dass Dominic Lobalu per sofort an internationalen Titelkämpfen startberechtigt sein sollte – alles andere widerspricht den Werten des Sports.»

Der Entscheid von World Athletics kann in Wiedererwägung gezogen werden. Swiss Athletics und das Team von Lobalu werden die Begründung des Nationality Review Panels vertieft analysieren und anschliessend über das weitere Vorgehen befinden.

Erstmals ein Gefühl von Heimat

Der betroffene Athlet ordnet den Entscheid ähnlich ein wie Swiss Athletics. Per Communiqué fügt er an: «Ich möchte lieber schon heute als übermorgen für das Land und die Menschen laufen, die mir als Flüchtling erstmals in meinem Leben ein Gefühl von Heimat gegeben haben. Als Athlet träumt man von WM- und Olympiamedaillen. Diesen Traum werde ich weiter verfolgen.»

Lobalu ist ein in der Schweiz heimisch gewordener Flüchtling aus dem Südsudan. Seit vier Jahren trainiert der 25-Jährige in der Ostschweiz und zählt über 5000 m zur Weltspitze. Die globalen Titelkämpfe blieben ihm bislang verwehrt, weil er sich aus dem Flüchtlings-Team des Weltverbandes abgesetzt hat, um in der Schweiz eine eigene Existenz aufzubauen.

Radio SRF 1, Nachmittagsbulletin, 04.09.23, 17:10 Uhr ; 

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