Jason Joseph meldete sich nach der verpassten Final-Qualifikation an den Olympischen Spielen in Tokio eindrücklich zurück. Vergangenen Samstag lief der Basler die 110 m Hürden in La Chaux-de-Fonds in eindrücklichen 13,12 Sekunden und verbesserte seinen eigenen Schweizer Rekord um satte 17 Hundertstel.
Eine Woche später steht der 22-Jährige wieder in der Heimat im Einsatz. Am Citius Meeting in Bern peilt er eine Zeit im Bereich seines Rekordlaufs an: «Die Bedingungen in La Chaux-de-Fonds waren perfekt, mein Lauf war es noch nicht. Ich weiss, dass es noch schneller geht.»
Für Joseph war die Genugtuung nach der Enttäuschung in Tokio riesig: «Ich fühlte mich sehr erleichtert, als ich meine Zeit im Ziel gesehen habe. Es wäre schön, wenn ich diese bald bestätigen kann.»
Reais und der Rückenwind
Auch Sprinter William Reais hatte in der Höhenluft der neuenburgischen Planstadt über 200 m einen persönlichen Rekord aufgestellt. Wegen zu viel Rückenwind fand die Zeit aber keinen Eintrag in die Bestenliste: «Kurz nach dem Lauf war der Ärger gross, ich bin aber zuversichtlich, dass ich auch in tieferen Lagen schnell laufen kann.»
Auf Tokio und die Halbfinal-Qualifikation über 200 m blickt der 22-Jährige mit gemischten Gefühlen zurück: «Einerseits bin ich sehr stolz, dass ich trotz Verletzung in der Vorbereitung dabei sein durfte. Andererseits wäre ich gern noch schneller gelaufen.» Als Sportler wolle man immer mehr, auf der grossen Bühne natürlich umso mehr.
In Bern wird Reais sowohl über 100 m als auch über 200 m am Start stehen. Während er sich über die halbe Bahnrunde «nur» der nationalen Konkurrenz stellen muss, ist das Feld in der Königsdisziplin deutlich stärker besetzt. Unter anderem kommt es zum Duell mit Silvan Wicki.
Die Vorfreude trübt dies nicht. «Ich freue mich sehr auf den Heimauftritt und es ist schön, bekannte Gesichter wieder zu sehen». Auch Joseph blickt dem Meeting mit leuchtenden Augen entgegen: «Der Fokus liegt zu 100 Prozent in Bern, wo es nochmals gilt, Vollgas zu geben.»