Der Kenianer Kelvin Kiptum hat in Chicago den Marathon-Weltrekord pulverisiert und damit seinen Landsmann Eliud Kipchoge entthront. Der 23-Jährige lief in der US-Metropole in 2:00:35 Stunden gleich 34 Sekunden schneller als Topstar Kipchoge vor einem Jahr in Berlin.
Kiptum, der sich dem Weltrekord schon in London (2:01:25) angenähert hatte, bestritt erst seinen 3. Marathon und gewann zum 3. Mal in weniger als einem Jahr. Der 37-jährige Kipchoge, der 2024 in Paris sein 3. Olympia-Gold anpeilt, stand wie bei Kiptums Erfolgen in Berlin und Valencia nicht am Start.
Zuerst verhalten, dann blitzschnell
In 1:00:48 Stunden ging Kiptum die erste Rennhälfte wiederum vergleichsweise verhalten an, bevor er zulegte. Nach 33 Kilometern schüttelte er auch den letzten Begleiter Daniel Mateiko ab. Zweiter wurde schliesslich mit knapp zweieinhalb Minuten Rückstand Landsmann Benson Kipruto, Dritter der Belgier Bashir Abdi. Bester Schweizer war Moritz Keinath auf dem 113. Rang (2:27:27).
«Ich wusste, dass ich diesen Rekord eines Tages brechen würde. Aber zum jetzigen Zeitpunkt hielt ich es noch nicht unbedingt für möglich. Ich bin extrem glücklich», sagte Kiptum nach dem Zieldurchlauf.
Die Rekorde purzeln
Damit sind binnen 14 Tagen beide Marathon-Weltrekorde deutlich unterboten worden. Am 24. September war in Berlin die Äthiopierin Tigist Assefa in 2:11:53 Stunden mehr als zwei Minuten unter der vorherigen Marke von Brigid Kosgei aus Kenia (2:14:04) geblieben.
Das Frauen-Rennen gewann in Chicago die Niederländerin Sifan Hassan. Ihre 2:13:44 Stunden bedeutete Europarekord und die zweitbeste Zeit der Geschichte.
Hug und Debrunner doppeln nach
Nach ihren Erfolgen in Berlin vor zwei Wochen doppelten Marcel Hug und Catherine Debrunner in Chicago nach. Hug war bei den Männern eine Klasse für sich. Mit 1:22:37 Stunden stellte der Thurgauer einen neuen Streckenrekord auf. Der zweitplatzierte Daniel Romanchuk (USA) rollte fast 9 Minuten später über die Ziellinie.
Bei den Frauen hingegen fiel das Resultat knapp aus. Debrunner und die Amerikanerin Susannah Scaroni lieferten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen, das schliesslich die Schweizerin in 1:38:44 Stunden zu ihren Gunsten entschied.